Panorama

Fraktion feierte in Berlin Frauen bei SPD-Fest mit K.-o.-Tropfen attackiert

Das Hoffest fand in unmittelbarer Nähe zum Kanzleramt statt.

Das Hoffest fand in unmittelbarer Nähe zum Kanzleramt statt.

(Foto: Per Jacob Blut/snice)

Mehreren Frauen werden bei einem Fest der SPD-Bundestagsfraktion K.-o.-Tropfen verabreicht. Bei der Veranstaltung in Berlin sind rund 1000 Teilnehmer anwesend, darunter Kanzler Scholz. Die Angriffe sollen nun aufgeklärt werden.

Bei einem Fest der SPD-Bundestagsfraktion sind mehrere Frauen Opfer einer Attacke mit K.-o.-Tropfen geworden. Das geht aus einem SPD-internen Chat vor, der dem "Tagesspiegel" vorliegt. "Es gibt mittlerweile acht Betroffene, einen durch Test bestätigten Fall und eine Anzeige gegen Unbekannt", heißt es darin. Der Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion bestätigte gegenüber ntv die Angriffe mit K.-o.-Tropfen. Alle möglicherweise betroffenen Abgeordneten, Mitarbeiter und sonstigen Gäste seien aufgefordert worden, sich bei der Fraktionsführung zu melden. Es werde versucht, die Vorfälle weiter aufzuklären.

Die Attacken ereigneten sich am vergangenen Mittwoch beim Hoffest der Fraktion im Tipi-Zelt am Kanzleramt, an dem Abgeordnete, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Deutschen Bundestag und den Wahlkreisen teilnahmen. Insgesamt gab es nach Fraktionsangaben rund 1000 Teilnehmer, wie der "Tagesspiegel" berichtet.

Normalerweise ist es ein Fest mit sogar weit über 2000 Gästen, auch mit Gästen von Unternehmen, anderen Parteien und Journalisten. In diesem Jahr wurde es aber wegen der Corona-Pandemie in einem kleineren, weitgehend SPD-internen Rahmen gefeiert. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz nahm daran teil.

ntv liegt dazu ein Schreiben von SPD-Fraktionsgeschäftsführer Mathias Martin an die SPD-Bundestagsabgeordneten vor. Darin heißt es: "Auf unserem Sommerfest gab es offenkundig Angriffe auf Kolleginnen mit K.-o.-Tropfen. Dies ist ein ungeheuerlicher Vorgang, der unsererseits sofort bei der Bundestagspolizei gemeldet wurde." Die SPD-Fraktion empfehle möglichen weiteren Betroffenen, "dies unverzüglich bei der Polizei zur Anzeige zu bringen", schreibt Martin.

Quelle: ntv.de, chf

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