Panorama

Einbruch in Grünes Gewölbe Fünfter Tatverdächtiger gefasst

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Nach dem Einbruch in das Grüne Gewölbe in Dresden fassen Zielfahnder ein Jahr später vier Verdächtige in Berlin. Doch ein Mann entkommt den Ermittlern. Nun klicken im Stadtteil Neukölln erneut die Handschellen.

Knapp eineinhalb Jahre nach dem spektakulären Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe in Dresden sind alle derzeit dringend Tatverdächtigen gefasst. Bei einer Razzia am Montagabend wurde der seit November 2020 gesuchte Zwilling aus einem bekannten arabischstämmigen Berliner Clan in einer Wohnung in Berlin-Neukölln festgenommen, wie die Staatsanwaltschaft Dresden mitteilte. Der 22-Jährige, nach dem international gefahndet worden war, wurde umgehend nach Dresden gebracht. Er soll dort im Laufe des Tages dem Haftrichter vorgeführt werden.

An dem Einsatz waren Zielfahnder des Bundeskriminalamtes (BKA) sowie Beamte des Landeskriminalamtes Berlin, der Berliner und Dresdner Polizei, Spezialkräfte der Bundespolizei sowie ein Mobiles Einsatzkommando beteiligt. Dabei wurden laut Staatsanwaltschaft auch ein Mobiltelefon und Kleidung sichergestellt.

Bei einem der spektakulärsten Einbrüche der vergangenen Jahrzehnte hatten mehrere Täter am 25. November 2019 in Dresden aus der berühmten Schatzkammer Grünes Gewölbe historische Schmuckstücke aus Diamanten und Brillanten des 17. und 18. Jahrhunderts von kaum schätzbarem Wert erbeutet. Von den gestohlenen Juwelen fehlt bis heute jede Spur.

Bei zwei Razzien am 17. November und am 14. Dezember 2020 waren in Berlin bereits vier Verdächtige festgenommen worden. Sie sind seitdem in Untersuchungshaft. Der Zwillingsbruder eines Beschuldigten aber entwischte damals den Fahndern - im Januar 2021 dann sogar ein zweites Mal.

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Die fünf jungen Männer waren nach Überzeugung der Ermittler direkt an dem Coup beteiligt, ihnen werden schwerer Bandendiebstahl und Brandstiftung vorgeworfen. Sie stammen aus dem Berliner Remmo-Clan. Mitglieder dieser Großfamilie wurden auch für andere große Straftaten wie den Goldmünzen-Diebstahl aus dem Berliner Bode-Museum 2017 verurteilt.

Seit März wird auch nach vier weiteren Männern gefahndet, die im Verdacht der Beihilfe zum schweren Bandendiebstahl stehen. Deren Identität ist derzeit noch unklar. Sie könnten Ende November den Tatort ausgespäht haben und damit an der Vorbereitung des Juwelendiebstahls beteiligt gewesen sein. Das damals veröffentlichte Bild einer Videokamera zeigte das Quartett, wie es die Vitrine näher begutachtet, aus welcher dann der Schmuck gestohlen wurde. Die Ermittlungen dauern an.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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