Wahrscheinlich aus Nordkorea Geisterschiff mit sieben Leichen angespült
29.12.2019, 07:55 Uhr
Die Reste des Geisterschiffes.
(Foto: Sado Coast Guard Station / Reuters)
Auf einem Schiffswrack machen japanische Behörden eine schreckliche Entdeckung. Sie finden die zum Teil skelettierten Überreste von sieben Menschen. Wahrscheinlich handelt es sich um nordkoreanische Fischer. Immer wieder gibt es Fälle dieser "Geisterboote".
Auf der japanischen Insel Sado sind Überreste eines Holzboots mit sieben stark verwesten Leichen angespült worden. Ein Polizist entdeckte das Wrack bei einem Patrouillengang. Bei fünf der Leichen handelt es sich um Männer, die Identität der restlichen Leichen konnte wegen des Verwesungszustands nicht geklärt werden, teilte ein Vertreter der japanischen Küstenwache mit.
Bei den menschlichen Überresten soll es sich um fünf Leichen und zwei menschliche Köpfe handeln. Teilweise seien die Körper laut dem japanischen Sender NHK bereits "skelettiert". Die Behörden gehen Medienberichten zufolge davon aus, dass es sich bei dem stark beschädigten Boot um ein nordkoreanisches Fischerboot handelt.
Die Insel Sado liegt im Japanischen Meer rund 900 Kilometer von Nordkorea entfernt. Auf dem zerbrochenen Rumpf seien koreanische Schriftzeichen und Zahlen eingeritzt gewesen, erklärte der Sprecher der Küstenwache. Örtlichen Medienberichten zufolge untersuchen die japanische Polizei und die Küstenwache den Fall.
Kein Einzelfall
Wie die Zeitung "Yomiuri Shimbun" berichtete, wurden in diesem Jahr bislang mindestens 156 mutmaßlich nordkoreanische Fischerboote an Japans Küste angespült oder in japanischen Gewässern aufgegriffen. Boote mit toten Besatzungsmitgliedern an Bord werden in den örtlichen Medien als "Geisterschiffe" bezeichnet.
Experten zufolge fahren einige nordkoreanische Fischer weit auf das offene Meer hinaus, um die harten Regierungsvorgaben für größere Fänge zu erfüllen. Dabei geraten sie mit ihren alten und schlecht ausgerüsteten Booten oftmals in Schwierigkeiten und haben kaum Möglichkeiten, Hilfe zu rufen.
Im Oktober wurden rund 60 Besatzungsmitglieder eines nordkoreanischen Fischerboots im Japanischen Meer gerettet, nachdem das Boot nach einer Kollision mit einem japanischen Patrouillenschiff gesunken war.
Quelle: ntv.de, sba/AFP