Soft Skills an der Universität Generation Z soll telefonieren lernen
23.04.2025, 12:55 Uhr Artikel anhören
Für Studierende in Manchester stehen jetzt Soft Skills auf dem Lehrplan.
(Foto: picture alliance/dpa)
Junge Menschen der Generation Z sollen Angst vor dem Telefonieren haben, sagen Arbeitgeber. Ein neues Lernprogramm an der Universität von Manchester soll ihnen das jetzt beibringen. Es geht aber um mehr als nur Telefonieren.
In Großbritannien gibt es ein neues Programm, das jungen Menschen der Generation Z unter anderem beibringen soll, zu telefonieren. Die Initiative beruft sich auf eine Studie der "Greater Manchester Chamber of Commerce" unter 3000 Arbeitgebern aus dem Jahr 2023. Demnach fehle es jungen Menschen, die zwischen Mitte der 1990er Jahre und 2010 geboren sind, an grundlegenden Soft Skills wie Empathie bei persönlichem Kundenkontakt, kritischem Denken und Zeitmanagement für Aufgaben.
"Persönliche Bewerbungsgespräche, Telefonieren, das sind Dinge, die wir für selbstverständlich gehalten haben", sagt Sandeep Ranote, Vorsitzende der Non-Profit-Organisation "Higher Health" laut "The Guardian".
In der neuen Initiative "Skills 4 Living" geht es jedoch nicht nur ums Telefonieren. Unter anderem sollen die Studierenden lernen, Fake News zu erkennen, sich sicher im Internet zu bewegen und sich gegen Rassismus, Sexismus und Homophobie zu wehren. Auch Empathie, Zeitmanagement, Spielsucht und Betrugsmaschen stehen im Kursprogramm.
Kurse sollen Arbeitseinstieg erleichtern
Ranote erklärt, dass die Generation Z von mehreren großen Krisen geprägt sei, darunter die Coronapandemie, die Klimakrise, internationale Konflikte und die Schattenseiten der Digitalisierung. Das habe Auswirkungen auf die Art der Kommunikation der jungen Menschen. Viele der angebotenen Kurse finden zwar digital statt, einige können die Studierenden aber nur erfolgreich abschließen, wenn sie mit anderen zusammenarbeiten.
Im Verlauf dieses Jahres gehören 27 Prozent der arbeitenden Bevölkerung laut einer Studie von "Deloitte" in England zur Generation Z. Um ihnen den Arbeitseinstieg zu erleichtern, will die Initiative rund 10.000 Studierende im Großraum Manchester mit ihrem Kursangebot erreichen.
"Junge Menschen darauf vorzubereiten, selbstbewusste, gesunde und produktive Leben zu führen, ist entscheidend für ihre Beschäftigungsfähigkeit und ihr langfristiges Wohlbefinden", sagt Andy Burman, Bürgermeister von Manchester, der das Programm befürwortet.
"Skills 4 Living" stammt aus Südafrika
Bis September 2025 soll die Pilotphase der Initiative in England laufen. Die Kurse finden an diversen Einrichtungen statt, dazu zählen die Universität von Manchester, die Universität von Salford und die Manchester Metropolitan Universität.
Ursprünglich wurde das Programm vor sechs Jahren in Südafrika gestartet. Das Angebot in Manchester ist das Erste außerhalb des afrikanischen Kontinents. Ist das Programm erfolgreich, sollen weitere Jugendliche von den Angeboten profitieren, darunter junge Menschen im Militärdienst, Geflüchtete und auch Straftäter.
Quelle: ntv.de, lra