Auf Kategorie 5 hochgestuft Geringes Tempo macht Hurrikan "Melissa" zur großen Gefahr
27.10.2025, 12:24 Uhr Artikel anhören
"Melissa" hat bereits in Haiti und der Dominikanischen Republik für Zerstörungen gesorgt. Als nächstes trifft der Hurrikan auf Jamaika.
(Foto: picture alliance/dpa/NOAA via AP)
Hurrikan "Melissa" bedroht die Karibik. Mittlerweile erreicht er die höchste Kategorie 5 - es werden große Regenmengen und hohe Windgeschwindigkeiten befürchtet. Ein anderer Umstand macht Experten jedoch besondere Sorgen: das geringe Fortbewegungstempo.
Hurrikan "Melissa" hat vor der Küste der Karibikinsel Jamaika weiter an Kraft gewonnen und die höchste Hurrikan-Kategorie 5 erreicht. Mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von 260 Kilometern pro Stunde befand sich der Sturm am Morgen noch etwa 205 Kilometer von der Hauptstadt Kingston entfernt, wie das US-Hurrikanzentrum (NHC) in Miami mitteilte.
Die Behörden des Karibikstaates warnten bereits am Sonntag vor katastrophalen Überschwemmungen. Wetterexperten wiesen darauf hin, dass sich "Melissa" langsamer als Hurrikane üblicherweise voranbewege. Dies bedeute, dass die Gebiete in seinem Weg weitaus länger seinen zerstörerischen Auswirkungen ausgesetzt sein könnten.
Neben den hohen Windgeschwindigkeiten drohten bis zu 100 Liter Niederschlag pro Quadratmeter, warnte das US-Hurrikanzentrum. "Dieses extreme Niederschlagspotenzial wird aufgrund der langsamen Bewegung ein katastrophales Ereignis für Jamaika auslösen", warnte NHC-Vizedirektor Jamie Rhome.
"Bringen Sie sich jetzt in Sicherheit"
"Die Bedingungen werden sich in den nächsten Stunden sehr, sehr schnell verschlechtern", warnte Rhome und appellierte an die Bevölkerung in Jamaica: "Bringen Sie sich jetzt in Sicherheit. Bereiten Sie sich darauf vor, das mehrere Tage durchzustehen."
Auch Jamaikas Regierungschef Andrew Holness rief die Bevölkerung dazu auf, möglichst zu Hause zu bleiben und den Anweisungen der Behörden zu folgen. Der Flughafen von Kingston wurde geschlossen. Der Zivilschutz richtete fast 900 Notunterkünfte ein.
An der Südküste des Landes werden Flutwellen von bis zu vier Metern erwartet, in einigen Küstenabschnitten wurden Zwangsevakuierungen angeordnet. Ebenfalls als "starker Hurrikan" werde "Melissa" später am Dienstag über den Südosten Kubas ziehen. Am Mittwoch werde der Hurrikan dann die Bahamas erreichen.
"Melissa" zieht auf ihrem Kurs durch die Karibik bereits jetzt eine Spur der Verwüstung hinter sich: In Haiti kamen nach starkem Regen drei Menschen ums Leben, auch in der Dominikanischen Republik wurde eine Person getötet.
"Melissa" ist bereits der 13. benannte Sturm der vom frühen Juni bis zum späten November anhaltenden Hurrikansaison im Atlantik. Er hatte in den vergangenen Tagen in Haiti und der Dominikanischen Republik eine Spur der Zerstörung hinterlassen, mehrere Menschen wurden getötet.
Quelle: ntv.de, als/AFP/dpa