Museumsschatz gestohlen Goldräuber von Manching vor Gericht
21.01.2025, 08:10 Uhr Artikel anhören
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fürchten, dass der Schatz für immer verloren ist.
(Foto: dpa)
Im November 2022 stehlen Einbrecher aus dem Kelten Römer Museum in Manching einen Goldschatz von unschätzbarem Wert. Zwei Jahre später beginnt der Prozess gegen vier mutmaßliche Täter. Der Prozess soll auch die Frage klären, wo die Beute geblieben ist.
Mehr als zwei Jahre nach dem spektakulären Museumseinbruch von Manching stehen jetzt vier Männer wegen der Tat vor dem Landgericht in Ingolstadt. Drei von ihnen stammen nach Angaben der Ermittler aus dem Raum Schwerin, einer aus Berlin. Sie sollen für den Diebstahl eines etwa 2100 Jahre alten Goldschatzes im November 2022 verantwortlich sein.
Damals waren Einbrecher in das Kelten Römer Museum im oberbayerischen Manching eingedrungen und hatten binnen weniger Minuten den keltischen Schatz gestohlen, der das Aushängeschild des Museums war. Die meisten der rund 480 Münzen sind nach wie vor verschwunden, auch ein dazugehöriger Goldklumpen wird weiter vermisst.
Größter Kelten-Goldschatz des 20. Jahrhunderts
Archäologen hatten die kostbare Sammlung 1999 bei Manching entdeckt. Es handelte sich um den größten keltischen Goldfund, der im vergangenen Jahrhundert gefunden wurde.
Das Landgericht will nun die Hintergründe des Museumseinbruchs klären. Zunächst sind 31 Verhandlungstage bis Juni geplant. In dem Verfahren geht es auch um rund 30 weitere Einbrüche in Supermärkte, Restaurants und Tankstellen in Deutschland und Österreich, die ebenfalls den Angeklagten zugerechnet werden.
Die Staatsanwaltschaft hatte im vergangenen Sommer die vier Männer, damals im Alter zwischen 43 und 51 Jahren, wegen schweren Bandendiebstahls angeklagt. Die Beschuldigten wurden im Juli 2023 festgenommen und sitzen seitdem in Untersuchungshaft.
Gold hat Millionenwert
Der beschuldigte Berliner hatte bei seiner Festnahme 18 Goldklumpen dabei, bei denen es sich nach den Ermittlungen um Stücke aus dem Manchinger Goldschatz handelt, die eingeschmolzen wurden. Der größte Teil des rund 3,7 Kilogramm schweren Schatzes ist allerdings bis heute verschwunden. Das Gold hat laut Staatsanwaltschaft einen Millionenwert. Wissenschaftler verweisen allerdings darüber hinaus besonders auf die herausragende Bedeutung der nicht zu ersetzenden Münzsammlung. Sie hoffen, dass der Prozess Hinweise auf die Beute bringt.
Im Ermittlungsverfahren hatte sich das beschuldigte Quartett zu den Vorwürfen nicht geäußert. Ob die Männer nun in dem Prozess aussagen werden, ist bislang offen.
Quelle: ntv.de, sba/dpa