Panorama

Titanwurz riecht übelGrößte Blume der Welt erblüht in Kiel

13.05.2018, 16:11 Uhr

Es ist etwas ganz Besonderes, wenn die größte Blume der Welt zu blühen beginnt. Im Botanischen Garten der Uni Kiel ist das Schauspiel zu beobachten. Dabeisein möchte man trotzdem nicht. Das hat olfaktorische Gründe.

Im Botanischen Garten der Kieler Christian-Albrechts-Universität blüht wieder die größte Blume der Welt. Bei gleich zwei Titanenwurzblumen ist am Wochenende die Blüte aufgegangen. Nach Angaben der Hochschule ist noch seltener als das Erblühen selbst der Umstand, dass zwei Blütenstände in einem Topf fast zeitgleich erblühen.

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Zwei Tochterknollen der Titanenwurz-Pflanze blühen im Botanischen Garten der Christian-Albrechts-Universität Kiel. Die Pflanze gehört zu den weltweit größten und geruchsintensivsten Blumen. (Foto: dpa)

2012 war in Schleswig-Holstein das erste Mal ein Blütenstand der Amorphophallus titanum zu sehen, in den Jahren darauf blühte die Blume mehrfach in Kiel. Die gewaltig stinkende Pflanze aus den Regenwäldern Sumatras kommt in botanischen Gärten kaum vor, blüht selten und dann nur drei Tage lang.

Die Pflanze ist meist ein Nachtblüher: Das Hochblatt, das einen großen Kolben umgibt, öffnet sich in der Regel nachmittags. Im Laufe des zweiten Tags schließt es sich allmählich, am dritten Tag beginnt es schon zu welken.

Dabei stinkt der Gigant nach Aas und verrottetem Fisch. So lockt die Blume in Sumatra Aaskäfer und Aasfliegen an, die eigentlich Eier auf einem toten Tier ablegen wollen. Dafür ist der Titanenwurz zwar nicht geeignet, aber die Käfer und Fliegen bestäuben die Blüten, wenn sie vorher einen anderen Titanenwurz besucht haben.

Quelle: vpe/dpa

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