Nur Schichtbetrieb möglich Grundschule kürzt Unterricht wegen Rattenplage
07.12.2023, 11:43 Uhr Artikel anhören
Wie die Nager in das Schulgebäude kamen, ist noch nicht klar.
(Foto: picture alliance/dpa)
Im baden-württembergischen Herrenberg findet an einer Grundschule nur noch die Hälfte des Unterrichts statt. Der Grund: Im Erdgeschoss des Gebäudes tummeln sich Ratten. Die Plage stellt sowohl Lehrer als auch Schüler und Eltern vor eine Herausforderung.
Eine Grundschule im baden-württembergischen Herrenberg muss wegen einer Rattenplage in den Schichtbetrieb gehen. Die Pfalzgraf-Rudolph-Schule sperrte bereits am Montag neun Klassenzimmer, wie der SWR berichtet. Da sich die Nager im Erdgeschoss tummeln, kann nach Angaben der Schule nur im Obergeschoss unterrichtet werden. Zudem sind die Tiere offenbar hartnäckig: Ein normaler Schulbetrieb ist bis zu den Weihnachtsferien nicht möglich, erklärte Konrektorin Frauke Michel nun gegenüber dem Sender.
Der Unterricht kann aufgrund des verknappten Raumes nur stark eingeschränkt stattfinden. Während die ersten und zweiten Klassen in den ersten drei Schulstunden unterrichtet werden, kommen die dritten und vierten Klassen in den folgenden drei Stunden zur Schule, heißt es in dem Bericht. Die Schule konzentriere sich damit auf die Kernfächer Mathe und Deutsch.
Da nicht alle Eltern den verkürzten Unterricht abfedern können, bietet die Schule eine Notfallbetreuung an. Dies sei auch der Grund, warum kein paralleler Online-Unterricht stattfinden könne, erklärt Michel dem SWR. Die Schule muss mit ihrem Personal eben auch die Notbetreuung stemmen. Einige Eltern sorgen sich darum, dass die Kinder den versäumten Stoff im kommenden Jahr nachholen müssen, wie die "Bild"-Zeitung berichtet.
Der Zeitung zufolge ist auch das Gesundheitsamt alarmiert. Reinigungs- und Hygienemaßnahmen wurden demnach mit der Stadt abgestimmt. Die Stadtverwaltung gab an, dass auch andere Kommunen Probleme mit Ratten haben. Die Konzentration liege nun jedoch auf der Beseitigung der Ratten in der betroffenen Schule in Herrenberg. So legten Kammerjäger dort bereits Köderfallen aus. Trotzdem könne es drei bis fünf Wochen dauern, bis alle Tiere beseitigt sind, erklärte Michel dem SWR. "Die Ratten sind erstmal skeptisch, und das braucht Zeit, bis die sich auch wirklich an die Köderdosen herantrauen."
Noch ist unklar, wie genau es zu der Plage kam. "Es ist wohl auch an Schulen ein häufigeres Problem. Es stehen immer wieder Türen offen; jetzt ist es kalt geworden, da kommen die Ratten rein", mutmaßte Michel gegenüber dem Sender. Möglich sei demnach, dass sie durch Pausenbrot-Reste angelockt wurden und zufällig eine offene Tür gefunden haben.
Quelle: ntv.de, spl