Unglück in Geseke bei Paderborn Güterzug entgleist in NRW - Lokführer stirbt
10.09.2023, 19:43 Uhr Artikel anhören
Die Diesellok und ...
(Foto: picture alliance/dpa/Westfalennews)
Die Waggons sind stark verformt und die Lok aus den Gleisen gesprungen: Bei einem Zugunglück westlich von Paderborn stirbt ein Lokführer. Weitere Opfer sind anders als befürchtet nicht zu beklagen. Wie es zum Unglück kommen konnte, ist derzeit ein Rätsel.
Ein mit Zement beladener Güterzug ist in Geseke westlich von Paderborn in Nordrhein-Westfalen entgleist - dabei ist der Lokführer ums Leben gekommen. Zunächst war unklar, ob sich noch eine weitere Person in dem Güterzug befunden hatte. Bei dem toten Lokführer handelt es sich nach Polizeiangaben um einen 30-Jährigen aus dem nordrhein-westfälischen Warstein.
Am späten Abend forderte die Polizei einen Hubschrauber mit einer Wärmebildkamera an, um die sieben Kilometer lange Strecke sicherheitshalber nach einer weiteren Person abzusuchen, wie ein Sprecher der Polizei sagte. Später teilte die Kreispolizeibehörde Soest mit, ein weiterer Mensch sei nicht festgestellt worden.
Hintergrund des Hubschraubereinsatzes sei ein Video gewesen, das der Polizei im Laufe des Einsatzes bekannt geworden sei, "auf dem eine Person auf einem Waggon des Zuges sitzt". Nähere Informationen dazu gab es nicht. Der Güterzug sei kurz vor dem Unfall von einem Zementwerk losgefahren.
Wie die Bundespolizei am Abend weiter mitteilte, ereignete sich das Zugunglück gegen 15.30 Uhr an einer Abzweigung von einer Hauptstrecke. Nach ersten Erkenntnissen der Feuerwehr sind sowohl die Lok als auch mehrere Waggons aus den Gleisen gesprungen. Wie es dazu kommen konnte, ist allerdings nicht klar. Eine akute Gefahr für die Bevölkerung besteht laut Feuerwehr nach erster Einschätzung nicht. Augenzeugen des Zugunglücks würden betreut.
Auf Bildern von der Unglücksstelle sind stark beschädigte Waggons zu sehen, die quer auf der Seite liegen. Die Diesellok hat den Zaun eines Parkplatzes durchbrochen. Nach Informationen des WDR ist zudem eine Oberleitung beschädigt. Daher dürfen die Rettungskräfte sich dem Zug nicht nähern. Mit einem Bergungskran versuchte nach Polizeiangaben die Feuerwehr Dortmund am Abend, den Kesselwagen anzuheben, unter dem der Tote lag. Dabei stellte sich heraus, dass dafür erheblicher technischer Aufwand nötig sein würde. Daher sei eine Spezialfirma angefordert worden.
Die Deutsche Bahn sprach den Angehörigen des Unfallopfers ihr tiefes Mitgefühl aus. Nach dem Unfall sei die Bahnstrecke zwischen Salzkotten und Geseke gesperrt worden, sagte eine Sprecherin. Die Züge des Güter- und Fernverkehrs würden über Herford umgeleitet.
Quelle: ntv.de, chr/dpa