Für Kadaver gehalten? Hai tötet Russen in Badeort Hurghada
09.06.2023, 03:57 Uhr Artikel anhören
Eine Haifischflosse ist während des Haiangriffs in Hurghada über dem Wasser zu sehen.
(Foto: Grigory Kataev via REUTERS)
Der Badeort Hurghada ist ein beliebtes Touristenziel in Ägypten. Im Roten Meer tummeln sich auch viele Haie, doch diese halten meist Abstand. Doch weggeworfene Kadaver sollen nun ein Tier angelockt haben - mit tödlichen Folgen.
Vor der Küste des ägyptischen Badeorts Hurghada ist im Roten Meer ein Russe bei einem Haiangriff getötet worden. "Der Angriff eines Tigerhais auf einen Strandbesucher führte zu dessen Tod", schreibt das ägyptische Umweltministerium auf Facebook. Der Hai sei eingefangen worden. Er habe ein "auffälliges" Verhalten an den Tag gelegt, das zu dem Angriff geführt habe.
Russischen Medien zufolge handelt es sich bei dem Getöteten um einen 1999 geborenen russischen Staatsbürger. "Das Opfer war kein Tourist, sondern hatte seinen ständigen Wohnsitz in Ägypten", sagte Generalkonsul Viktor Woropajew der russischen Nachrichtenagentur TASS.
Lokale Medien aus Ägypten melden, dass ein Boot noch versucht habe, den Mann, der verzweifelt um Hilfe schrie, zu retten. Das Boot habe sich ihm aber nicht schnell genug nähern können.
Angelockt von toten Tieren?
Wie die ägyptischen Medien weiter berichten, ist der Hai durch Abfälle angelockt worden. Demnach sollen Viehhändler tote Tiere ins Meer geworfen haben. Haie fressen demnach die Kadaver, die oft auch an die Küste gespült werden. Dort verwechseln sie die Kadaver manchmal mit schwimmenden Menschen und greifen diese deshalb an, hieß es weiter. Der Strand wurde nach Angaben des Ministeriums für zwei Tage geschlossen.
Das Rote Meer ist ein beliebtes Touristenziel in Ägypten. Obwohl es dort viele Haie gibt, sind Angriffe auf Menschen in den für Badende zugelassenen Bereichen relativ selten. Im vergangenen Juli waren eine Österreicherin und eine Rumänin bei einem Haiangriff vor der Küste von Hurghada getötet worden. Im Jahr 2018 kam ein tschechischer Tourist bei einem Haiangriff ums Leben, im Jahr 2015 ein Deutscher und im Jahr 2010 eine Deutsche.
Quelle: ntv.de, chr/AFP