Tief "Talat" bringt den WinterHamburg und der Norden müssen mit Schnee und Glätte rechnen

Vergangene Woche noch fast T-Shirt-Wetter, diese Woche kommt aber der Winter: In hohen Lagen liegt schon etwas Schnee, in der Ebene müssen sich die Menschen zumindest im Nordwesten auf den weißen Zauber mit damit verbundener Glätte einstellen.
ntv.de: Eigentlich sind wir ja noch im Herbst, da klopft auch schon der Winter an. Wie winterlich ist es in Deutschland schon jetzt?
Björn Alexander: Nachdem uns die letzte Woche noch Temperaturen bis um die 20 Grad mit einem Hauch von Frühling gebracht hat, ist inzwischen kalte Luft polaren Ursprungs auf dem Vormarsch. Das ist zwar nicht die kälteste Luftmasse, die wir bekommen können. Aber für Winter in den Bergen hat es schon mal gereicht.
Welche Schneemengen liegen dort schon?
Richtung Bayern und Sachsen sind im Bergland bis heute in der Früh schon mal über zehn Zentimeter gemessen worden. Aber auch die Mittelgebirgslagen im Bereich Schwarzwald, Eifel oder Sauerland konnten ein paar Zentimeter verzeichnen.
Wann können wir im Flachland mit den ersten Flocken der Saison rechnen?
Das könnte zum Mittwoch passieren, wenn nämlich Tief "Talat" mit dem nächsten Schwall nasskalter Polarluft von Nordwesten nachrückt.
Wo wird es bis ganz runter schneien?
Am ehesten spekulieren die Wettercomputer auf den Norden unseres Landes. Also vom Bereich rund um Hamburg bis herauf nach Schleswig-Holstein sowie Richtung niedersächsische Nordseeküste, wo vorübergehend ein paar Zentimeter Schnee mit entsprechender Glätte niedergehen können. Sprich: Wer noch auf Sommerreifen oder keine wintertauglichen Pneus aufgezogen hat, der sollte nach Möglichkeit auf Bus und Bahn umsteigen. Zumal auch im übrigen Land das Thema Glätte immer präsenter wird.
Worauf müssen wir uns einstellen?
Wiederholt auf Schneeregen- oder Schneeschauer, die sehr wahrscheinlich nicht unbedingt eine lang anhaltende Schneeauflage bringen. Aber in Kombination mit den zunehmend frostigen Nächten, deutet sich doch eine teils tückisches Glättelage an.
Was bedeutet das?
Im Gegensatz zur optisch eindeutigen Schneeglätte kommen Reifglätte und gefrierende Nässe oft überraschend daher. Vor allem dann, wenn das Außenthermometer des Autos noch Plusgrade anzeigt. Direkt am Boden kann es nämlich durchaus ein paar Grad kälter und damit rutschig sein. Hinzu kommt, dass es letzte Woche eben noch so warm war und wir den Switch gen Winter noch nicht unbedingt in entsprechende Fahrweisen umsetzen können.
Wie sind die Aussichten im Detail?
In der Nacht zum Mittwoch bleibt es in der Mitte sowie im Norden durchwachsen und oft nass. Schnee fällt insbesondere ab der zweiten Nachthälfte rund um Eifel und Sauerland, sowie später in Richtung Nordsee. Im Süden ist es meist trocken aber frostig kalt und ebenfalls Gefahr von Glätte. Das Ganze bei minus 12 bis plus 3 Grad; wobei es im Norden und Nordwesten am mildesten und auf den Bergen der Alpen am kältesten ist.
Und am Mittwoch tagsüber?
Bleibt es von den Mittelgebirgen bis an die Küsten vielfach trüb und wiederholt nass. Die Schneefallgrenze liegt im Bereich der Mittelgebirge bei rund 200 bis 300 Meter und sinkt bei den Nordlichtern möglicherweise auch bis ganz runter, sodass - je nach Intensität - einige Zentimeter zusammen kommen. Im Süden bleibt es derweil trocken und besonders am Vormittag dominiert die Sonne. Dazu dauerfrostige minus 2 bis 0 Grad auf den Bergen und bis zu 7 Grad am Oberrhein.
Wohin schwingt das Wetterpendel am Donnerstag?
Das nasskalte bis winterliche Wetter mit Schnee- oder Schneeregenschauern, die wiederholt bis ins Flachland niedergehen, gewinnt überall die Oberhand. Am meisten fällt nach jetzigem Stand im Süden. Die Temperaturen bewegen sich hierbei zwischen minus 2 und plus 6 Grad.
Was erwartet uns mit dem Blick gen Wochenende?
Am Freitag sind im Süden noch letzte Schneeschauer unterwegs, sodass die Schneemengen dort bis dahin insgesamt durchaus bei 30 Zentimetern und mehr liegen können. Sonst ist es zunehmend freundlich bis sonnig und trocken. Ein Trend, der auch am Wochenende Bestand haben dürfte.
Bei welchen Temperaturen?
Die sind überall im winterlichen Spektrum angesiedelt. Tagsüber bei minus 2 bis plus 4 Grad und nachts wird es frostig kalt. Am eisigsten ist es über Schnee und unter Aufklaren mit zweistelligen Minusgraden.