Schweres Zugunglück in KamerunHelfer bergen immer mehr Opfer

Dutzende Menschen kommen bei einem Zugunglück in Kamerun ums Leben – und die Zahl der Opfer könnte weiter steigen. Dass so viele Menschen in dem Zug saßen, war erst kurz vorher entschieden worden.
Ein schweres Zugunglück hat in Kamerun mindestens 75 Menschen das Leben gekostet. Außerdem seien rund 600 Passagiere verletzt worden, meldete Radio France Internationale (RFI) aus dem afrikanischen Land. "Es ist noch schwer zu sagen, wie viele Menschen genau gestorben sind, denn es werden immer noch Leichen aus dem Zug geborgen", sagte ein Reporter des örtlichen Rundfunks am Unglücksort.
Präsident Paul Biya drückte den Opfern auf Facebook sein Beileid aus und kündigte eine Untersuchung des Unglücks an. Er sprach von mindestens 70 Toten. Den Überlebenden solle jede Unterstützung gewährt werden.
Den Berichten zufolge könnten marode Schienen die Ursache des Unglücks gewesen sein, das sich am Freitag in Eseka, etwa 120 Kilometer von der Hauptstadt Jaunde entfernt, ereignete. Bereits vor Eseka hätten sich einige der bis zu 20 Waggons von dem Zug gelöst und seien entgleist. Einige von ihnen seien in einen Abgrund gestürzt und hätten herausfallende Menschen unter sich begraben, hieß es.
In dem Zug sollen mehr als 1000 Menschen von Jaunde in die Wirtschafts- und Hafenmetropole Duala unterwegs gewesen sein - unter ihnen Hunderte Passagiere, die auf die Bahn ausgewichen waren, weil eine Straße nach einem Brückeneinsturz blockiert war. Deswegen seien zusätzliche Waggons angehängt worden, hieß es. Kamerun, am Golf von Guinea gelegen, war von 1884 bis 1916 deutsche Kolonie. Das Land ist mit rund 475.000 Quadratkilometern etwas größer als Schweden und hat nach Schätzungen rund 23 Millionen Einwohner.