Panorama

Sahara-Luft bringt extreme Hitze Hochsommer setzt zum großen Finale an - bis zu 38 Grad

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An den Küsten bleibt es zu Beginn der neuen Woche noch am ehesten erträglich.

An den Küsten bleibt es zu Beginn der neuen Woche noch am ehesten erträglich.

(Foto: picture alliance/dpa)

Zwei kleine Tiefs sorgen für Abkühlung und Regen - doch der Hochsommer kehrt zurück. Und wie. Nach einem bereits sonnigen Wochenende stehen zu Beginn der neuen Woche die wohl bislang heißesten Tage des Jahres an, wie ntv-Meteorologe Björn Alexander vorausblickt. Immerhin liefern die Nächte etwas Abkühlung, bevor es dann zunehmend gewittrig wird.

ntv.de: Wie steht es in den nächsten Tagen um den Sommer in Deutschland?

Björn Alexander: Im Anschluss an die Kaltfront von Tief "Nicole", die uns am Mittwoch und in der Nacht zum Donnerstag mit zum Teil kräftigen Gewittern überquert und mitunter über 50 Liter Regen je Quadratmeter gebracht hat, ist jetzt erst einmal frischere Luft am Drücker. Und auch am Freitag streift den Norden und die Mitte unseres Landes mit "Ottilie" bereits ein weiteres Tief. Danach geht es dann aber rasant aufwärts.

Wie schön und warm wird es?

Das Wochenende kann sich richtig sehen lassen - mit viel Sonne und noch sehr angenehmen Sommerwerten in trockener Luft. Anschließend legt der Hochsommer dann zum großen Finale auf und das wird dementsprechend deutlich schweißtreibender. Zuerst mit einer erheblichen Hitzebelastung und nachfolgender Schwüle und Gewittern.

Das klingt nach einem abwechslungsreichen Fahrplan, der bei welchen Hitzespitzen endet?

Ausgehend von Nordafrika und Spanien zieht in den kommenden Tagen ein Schwall Sahara-Luft einmal quer über Süd- und Mitteleuropa. Das gilt ausgehend von der Iberischen Halbinsel über Frankreich, Teile der Alpen und Italiens, den Balkan und bis nach Osteuropa - und auch Deutschland mittendrin.

Wo ist es am heißesten?

Der Hotspot liegt in Spanien mit Spitzen von 40 bis an die 45 Grad. Ansonsten liegen die Peaks teilweise bei um die 40 Grad. Hier in Deutschland werden es voraussichtlich bis um die 37 oder 38 Grad sein.

Das klingt ziemlich heiß.

Das ist es auch. Hierzulande wird es damit sehr wahrscheinlich für die heißesten Tage des Jahres reichen. Bisher liegen die Jahresrekorde bei 35,4 Grad im offiziellen Messnetz des Deutschen Wetterdiensts beziehungsweise bei 36 Grad bei den privaten Netzen. So oder so dürfte es also reichen.

Wird es auch für längerfristige Rekorde reichen?

Mit Blick auf Europa mag das regional eventuell so sein. Für Landesrekorde dürfte es aber nicht reichen. Zumindest hierzulande nicht, wo die absoluten Spitzen im zweiten Augustdrittel bei 40,2 Grad liegen. Gemessen wurden diese übrigens im Jahrhundert-August 2003 in Freiburg und Karlsruhe. Der Monatsrekord wurde am 7. August 2015 mit 40,3 Grad im bayrischen Kitzingen verzeichnet.

Wie lange bleibt uns die extreme Hitze erhalten?

Nach jetzigem Stand wandert der Hitzepol am Dienstag vom Südwesten und Westen bis in den Osten, während parallel dazu die Schwüle und das Gewitterrisiko von Westen her zulegen. Sollte es tatsächlich so kommen, dann wäre die größte Hitze am Mittwoch wieder passé. Und auch vorübergehende Tropennächte, also mit Tiefstwerten nicht unter 20 Grad, hätten wir sehr rasch hinter uns gelassen.

Was bringt uns die Entwicklung im Detail?

Am Freitag ziehen bei einem fast schon frühherbstlich ambitionierten Wettermix im Norden wiederholt dichte Wolken mit Schauern und einzelnen Gewittern durch. Dabei weht an den Küsten und auf den Bergen der Mittelgebirge ein teilweise stürmischer Wind. Das Ganze dort bei 20 bis 25 Grad. In Richtung Süden scheint nach Frühnebel indes die Sonne und lässt die Werte auf 25 bis 31 Grad kraxeln. Womit im Südwesten die womöglich letzte und intensivste Hitzewelle des Sommers 2024 beginnt.

Und am Wochenende?

Björn Alexander stellt heiße Tage in Aussicht.

Björn Alexander stellt heiße Tage in Aussicht.

(Foto: Privat)

Geht es mit den Sonnenanteilen und den Werten im Allgemeinen weiter nach oben. Das heißt für den Samstag Temperaturen zwischen windigen 22 Grad an der See und bis zu 32 Grad im Süden. Der Sonntag wird nochmals spendabler in Sachen Sommerfeeling und kredenzt uns 23 bis 33 Grad. Die Nächte werden dabei zwar schrittweise wärmer, umspielen uns aber in Summe noch mit einer angenehmen Frische, sodass wir insbesondere die Morgenstunden zum Durchatmen und Durchlüften nutzen sollten.

Denn wir nähern uns dem Höhepunkt des Sommers, oder?

Nach jetzigem Stand sieht es definitiv so aus. Am Montag und Dienstag wird es demnach nämlich extrem heiß. Mit viel Sonne erreichen die Werte oft 30 bis 35 Grad, örtlich mehr. Je nach Modell sind punktuell 37 oder 38 Grad nicht auszuschließen. Einzig an den Küsten ist es mit 25 bis 28 Grad weniger hitzig.

Was macht die Schwüle?

Am Montag ist es zuerst noch die trockene Hitze. Am Dienstag legt die Schwüle von Westen immer mehr zu und lässt die Gewittergefahr ebenfalls ansteigen. Mittwoch werden Blitz und Donner dann überall aktiver und heftiger und verdrängen die größte Hitze, sodass uns am Donnerstag wahrscheinlich maximal noch durchwachsene bis gewittrige 19 bis 27 Grad erwarten.

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