Zahl der Toten auf 76 gestiegen Hotelbesitzer nach Brand in Türkei festgenommen
21.01.2025, 21:24 Uhr Artikel anhören
Fernsehberichten zufolge kamen mehrere Gäste ums Leben, als sie auf der Flucht vor den Flammen aus den Hotelfenstern sprangen.
(Foto: IMAGO/Depo Photos)
Dutzende Menschen starben bei einem Brand in einem türkischen Ski-Hotel. Die Suche nach den Verantwortlichen beginnt, Präsident Erdogan kündigt Konsequenzen an. Als Ersten trifft es den Besitzer des Resorts.
Im Zusammenhang mit dem Brand in einem türkischen Skiresort sind der Hotelbesitzer und drei weitere Personen festgenommen worden. Das schrieb Justizminister Yilmaz Tunc auf der Plattform X. Sechs Generalstaatsanwälte seien mit den Ermittlungen beauftragt worden. Die Untersuchungen zur Brandursache gingen weiter.
Nach jüngsten Erkenntnissen seien 76 Menschen bei dem Unglück ums Leben gekommen, sagte Innenminister Ali Yerlikaya. Zuvor war von 66 Toten und 52 Verletzten die Rede gewesen. 52 Todesopfer seien bisher identifiziert worden, sagte Yerlikaya.
Das Feuer in dem zwölfstöckigen Hotel "Grand Kartal" im Wintersportort Kartalkaya im Nordwesten der Türkei war in der Nacht zum Dienstag ausgebrochen. Fernsehberichten zufolge kamen mehrere Gäste ums Leben, als sie auf der Flucht vor den Flammen aus den Hotelfenstern sprangen. Andere versuchten offenbar, sich mit aneinander geknoteten Bettlaken abzuseilen.
Das Feuer brach demnach in einer oberen Etage aus und breitete sich über die holzverkleidete Fassade rasend schnell aus. Überlebende klagten, es habe keinen Feueralarm gegeben. In der Türkei sind zurzeit Schulferien. Das Skigebiet Kartalkaya ist ein beliebtes Ziel unter Winterurlaubern. Der Bürgermeister des Ortes, Tanju Özcan, sagte, das Hotel sei eines der ältesten in dem Gebiet und bestehe hauptsächlich aus Holz. Das könnte dazu geführt haben, dass sich das Feuer schnell ausbreiten konnte.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erklärte, es seien Ermittlungen zu dem Brand eingeleitet worden. Es werde alles getan, um das Unglück aufzuklären und "die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen". Laut Justizminister Yilmaz Tunc wurden sechs Staatsanwälte mit den Ermittlungen beauftragt.
Quelle: ntv.de, mba/dpa