Durchschlägt zwei Stockwerke ISS-Weltraumschrott stürzt in Haus in Florida
16.04.2024, 07:49 Uhr Artikel anhören
Die Nasa untersuchte das Schrottstück, welches in das Haus gestürzt war.
(Foto: picture alliance/dpa/Nasa)
Anfang März sorgt auf die Erde stürzender Weltraumschrott von der Internationalen Raumstation für Aufregung. Damals heißt es, dass alle Trümmer im Meer landen. Doch ein 700 Gramm schweres Teil durchschlägt das Dach eines Hauses in Florida.
Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat ein mysteriöses Objekt untersucht, das im März auf ein Wohnhaus im Bundesstaat Florida gestürzt war. Bei dem zylindrischen Metallgegenstand handelte es sich demnach um Weltraumschrott, der von der Internationalen Raumstation stammte.
Eine Analyse im Kennedy Space Center in Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida habe demnach ergeben, dass das 700 Gramm schwere, zehn Zentimeter hohe und vier Zentimeter breite Stück als Metallhalterung diente, mit der alte Batterien auf einer Frachtpalette zur Entsorgung befestigt wurden. Die Palette wurde 2021 von der Raumstation abgestoßen und hätte beim Eintritt in die Erdatmosphäre vollständig verglühen sollen.
Die Halterung hatte am 8. März das Dach eines Hauses in Naples und insgesamt zwei Stockwerke durchschlagen, wie der Besitzer Alejandro Otero auf X erklärt hatte. "Ich zitterte. Ich war völlig fassungslos. Wie groß sind die Chancen, dass etwas mit solcher Wucht auf meinem Haus landet und so viel Schaden anrichtet?", sagte er dem lokalen Fernsehsender Wink. "Ich bin sehr dankbar, dass niemand verletzt wurde."
Bevor der Weltraumschrott über Mittelamerika weitgehend verglühte und kleinere Trümmerteile in einem Korridor zwischen Guatemala und Florida abstürzten, hatte die Palette mit neun ausgedienten Batterien der ISS auch Deutschland überflogen.
Dass Weltraumschrott in die Atmosphäre eintritt und auch Reste die Erdoberfläche erreicht, passiert ständig. Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) schreibt dazu: "Ungefähr jede Woche tritt ein großes Weltraumobjekt unkontrolliert wieder ein, der größte Anteil der damit verbundenen Fragmente verglüht, bevor sie den Boden erreichen." Nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde NASA ist in den vergangenen 50 Jahren durchschnittlich ein bekanntes Stück pro Tag auf die Erde gefallen.
Quelle: ntv.de, lme/AP/dpa