Panorama

Kind starb in USA unter Kommode Ikea zahlt Millionen-Entschädigung an Eltern

Ikea hat eine Entschädigung in Millionenhöhe gezahlt.

Ikea hat eine Entschädigung in Millionenhöhe gezahlt.

(Foto: dpa)

Der Möbelhersteller Ikea muss in den USA einer Familie rund 46 Millionen US-Dollar Entschädigung zahlen. Der zweijährige Sohn der Familie war im Schlaf von einer umgefallenen Ikea-Kommode erstickt worden.

Der schwedische Möbelkonzern Ikea zahlt einem Elternpaar aus den Vereinigten Staaten rund 46 Millionen US-Dollar Entschädigung, umgerechnet mehr als 41 Millionen Euro. Der zweijährige Sohn des Paares war vor zwei Jahren ums Leben gekommen, die Eltern machten dafür ein Ikea-Produkt verantwortlich.

Der zweijährige Jozef Dudek war von einer umgefallenen Malm-Kommode schwer verletzt worden und später gestorben. "Obwohl keine Einigung die tragischen Ereignisse ändern kann, die uns hierher gebracht haben, sind wir im Interesse der Familie und Beteiligten dankbar, dass dieser Rechtsstreit eine Lösung gefunden hat", sagte ein Ikea-Sprecher der britischen "Dailymail". Das Unternehmen werde weiter an dem Sicherheitsproblem arbeiten, heißt es.

Für die Familie ist jedoch auch die hohe Geldzahlung keine Wiedergutmachung: "Wir hätten niemals gedacht, dass eine kleine Kommode umkippt und ihn erstickt", erklärte Jozefs Mutter gegenüber USA Today. "Erst im Nachhinein erfuhren wir, dass diese Kommode instabil war und nicht den Sicherheitsstandards entsprach - und dies auch anderen kleinen Jungen passiert war", erklärt sie noch heute voller Trauer. Die Familie hatte bei einem Gericht in Philadelphia Klage gegen Ikea eingereicht.

Ikea hatte zuvor die betroffene Kommode in den USA zurückgerufen. Jozef war das erste Kind, das nach dem Rückruf gestorben war. Nach Angaben des Unternehmens wurden in drei Jahren rund 420.000 zurückgegebene Einheiten zerstört. Allerdings wurden in den Vereinigten Staaten mehrere Millionen Produkte dieses Typs zurückgerufen, weil sie nicht kippsicher waren.

Die Eltern warfen dem Konzern vor, von der Gefahr gewusst zu haben, weil bereits etliche Kinder verletzt und getötet worden seien. Doch das Unternehmen haben es versäumt, die Kunden direkt zu kontaktieren.

Es ist offenbar der vierte Fall eines Kindes, das unter der Kommode dieses Fabrikats starb. Einige betroffene Eltern haben sich in einer Organisation "Parents against Tip-Overs" in den USA zusammengefunden, um für ihre Interessen gemeinsam zu kämpfen. Die entschädigten Eltern wollen drei Wohltätigkeitsorganisationen etwas spenden, die sich unter anderem für die Sicherheit von Kindern einsetzen.

Quelle: ntv.de, sgu

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