Sieben Angriffe seit März Indien fängt "menschenfressenden" Löwen
15.06.2016, 20:51 Uhr
Die asiatischen Löwen sind vom Aussterben bedroht, lediglich in den Wäldern von Gujarat gibt es noch etwa 400 Tiere. Löwin Zarina lebt im Frankfurter Zoo.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die letzten asiatischen Löwen leben in den Wäldern im westindischen Bundesstaat Gujarat. Eine der Katzen stillt ihren Hunger seit mehreren Wochen auch regelmäßig mit Menschen. Wildhüter kommen ihr auf die Spur und machen sie unschädlich.
Indische Wildhüter haben nach einer Reihe tödlicher Löwenangriffe auf Dorfbewohner den mutmaßlichen Schuldigen gefunden. Bei einem von 17 asiatischen Löwen, die im vergangenen Monat eingefangen wurden, seien in den Exkrementen menschliches Gewebe und Haar entdeckt worden, sagte ein Vertreter des westindischen Bundesstaats Gujarat. Das Tier werde künftig in Gefangenschaft leben, um weitere Todesfälle zu vermeiden.
Die vom Aussterben bedrohten asiatischen Löwen leben nur noch in den Wäldern von Gujarat. In dem dortigen Naturreservat Gir häuften sich in letzter Zeit die Angriffe der Wildkatzen auf benachbarte Dörfer: Allein seit März wurden bei sieben Angriffen drei Menschen getötet und vier weitere verletzt. Die Behörden riefen die Bewohner zu besonderen Vorsichtsmaßnahmen auf, unter anderem sollten sie nicht mehr in freier Natur schlafen.
Der unabhängige Experte Divyabhanu Singh erklärte die ungewöhnlichen Angriffe mit der zunehmenden Besiedelung der Jagdgebiete der Löwen. Den Wildkatzen könnten damit auf der Suche nach Beute die Wege zwischen den verschiedenen Revieren abgeschnitten worden sein. Er forderte die Regierung auf, mit einer Strategie gegen die Beschneidung der klassischen Löwenpfade weiteren Konflikten zwischen Mensch und Wildkatze vorzubeugen.
Quelle: ntv.de, chr/AFP