Panorama

Nur Tote an der AbsturzstelleIndonesien gibt Hoffnung auf Überlebende auf

18.08.2015, 07:22 Uhr
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Alle Insassen sind tot: Indonesische Einsatzleier mit einer Luftaufnahme von der Unglücksstelle. (Foto: dpa)

Der Aufschlag muss gewaltig gewesen sein: Beim Absturz eines Regionalflugzeugs über dem Dschungel Indonesiens suchen Einsatzkräfte vor Ort vergeblich nach Überlebenden. Einsatzkräfte bemühen sich um die Bergung der 54 Opfer.

Zwei Tage nach dem mysteriösen Verschwinden eines Passagierflugzeugs über dem Osten Indonesiens gibt es traurige Gewissheit: Keiner der Insassen hat den Absturz überlebt. Die Leichen aller 54 Menschen an Bord seien an der Unglücksstelle gefunden worden, sagte ein Sprecher des Transportministeriums.

"Wenn es das Wetter erlaubt, werden die Leichname überführt und nach ihrer Identifizierung an die Familien übergeben", erklärte er das weitere Vorgehen. Der Chef des Nationalen Such- und Rettungsdienstes hatte zuvor erklärt, dass das Flugzeug vollkommen zerstört sei.

Kontakt abgebrochen

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In dicht bewaldetem Gelände: Das Wrack der Propellermaschine wurde beim Aufprall bis zur Unkenntlichkeit zerstört. (Foto: dpa)

Die Turboprop-Maschine der Regionalfluglinie Trigana Air war am Sonntag bei Jayapura, der Hauptstadt der indonesischen Provinz Papua, mit Ziel Oksibil gestartet. Kurz vor der Landung in dem abgelegenen Ort Oksibil verschwand die Maschine vom Typ ATR 42 vom Radar. Die Unglücksstelle liegt in unwegsamem Gelände in einer dicht bewaldeten Region. Der Zustand des Wracks deutet auf einen unkontrollierten Absturz hin. Der zweimotorige Regionalflieger war offenbar an einem Berghang zerschellt.

Die Suche nach der Maschine hatte sich als sehr schwierig herausgestellt. Die Gegend sei von steilen Berghängen durchzogen und von dichten Wäldern bedeckt, sagte ein Armeesprecher. "Es gibt keine Straße, überhaupt keinen Zugang." Rund 250 Soldaten, Polizisten und einheimische Helfer waren an der Suchaktion in der unwegsamen Gegend beteiligt.

Der Kontakt zu der Propellermaschine der kleinen Gesellschaft Trigana Air war inmitten schlechten Wetters abgebrochen. Eine halbe Stunde nach dem Start und zehn Minuten vor der geplanten Landung hatte die Flugleitstelle den Kontakt zu der Crew verloren. An Bord waren 44 erwachsene Passagiere, fünf Kinder und die fünfköpfige Crew.

Bargeld an Bord

Ein Detail aus der Frachtliste gilt als besonders brisant: Neben den Passagieren transportierte die Maschine Bargeld in Höhe von 6,5 Milliarden Rupien (umgerechnet rund 420.000 Euro), wie der Chef der Post von Jayapura mitteilte. Dabei habe es sich um staatliche Hilfen gehandelt, die an arme Familien in der Provinz verteilt werden sollten.

Die betroffene Fluggesellschaft hat international keinen unbelasteten Ruf: Trigana Air gibt es seit 1991, seitdem wurden nach Angaben des Aviation Safety Network 14 "ernste Vorfälle" registriert. Zwar bietet die Gesellschaft nur Inlandsflüge an, gleichwohl setzte die EU sie wegen Sicherheitsbedenken auf ihre schwarze Liste.

In Indonesien kommt es aus Sicherheitsmängeln, aber auch wegen schlechten Wetters immer wieder zu Flugzeugunglücken. Im Dezember kamen beim Absturz einer AirAsia-Maschine in die Javasee 162 Menschen ums Leben. Ende Juni starben 142 Menschen, als ein Militärflugzeug mit Angehörigen von Soldaten und Zivilisten in Medan abstürzte. Unter den Opfern waren auch rund 20 Bewohner der Stadt im Westen des Inselstaats.

Quelle: ntv.de, mmo/AFP/dpa

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