Panorama

Briten: Einreiseverbot für Dänen Infizierte Nerze in sechs Ländern entdeckt

Dänemark hat die Notschlachtung aller 15 bis 17 Millionen Nerze im Land angeordnet.

Dänemark hat die Notschlachtung aller 15 bis 17 Millionen Nerze im Land angeordnet.

(Foto: dpa)

Nicht nur in Dänemark taucht Sars-CoV-2 bei Nerzen auf - laut WHO werden bereits aus sechs Ländern infizierte Tiere gemeldet. Neben vier europäischen Ländern auch aus den USA. Sorge bereitet bisher jedoch nur die "Cluster 5" Mutation. Bereits mehr als 200 Menschen haben sich angesteckt.

Nach den alarmierenden Nachrichten über von Nerzen auf Menschen übertragene mutierte Coronaviren in Dänemark hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mitgeteilt, dass bisher aus sechs Ländern infizierte Nerze gemeldet wurden. Fälle von Sars-CoV-2 bei Nerzen seien in Dänemark, den Niederlanden, Italien, Spanien, Schweden und den USA nachgewiesen worden, erklärte die WHO. Großbritannien erließ mittlerweile ein Einreiseverbot für Dänen.

Dabei sei bisher lediglich die "Cluster 5" genannte Mutation des Virus in Dänemark besorgniserregend, hieß es weiter: Mögliche Auswirkungen auf die Diagnostik, Therapien und die Wirksamkeit von Impfstoffen seien weitgehend unerforscht und "noch nicht gut verstanden", warnte die WHO. Allerdings geben es bisher keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko.

Mehr als 200 Menschen haben sich in Dänemark bislang mit bei Nerzen aufgetretenen Varianten des Coronavirus infiziert. Der "Cluster-5"-Virustyp wurde bisher bei zwölf Personen festgestellt. Das Land geht nun entschieden gegen eine Ausbreitung des mutierten Erregers vor - die Regierung hat die Notschlachtung aller 15 bis 17 Millionen Nerze im Land angeordnet. Teile Jütlands wurden von der Außenwelt abgeriegelt. Betroffen sind nach Angaben der Ministerpräsidentin Mette Frederiksen mehr als 280.000 Menschen.

Einreiseverbot für Dänen in Großbritannien

Großbritannien verbot am frühen Samstagmorgen die Einreise für alle Dänen, die nicht über einen ständigen Wohnsitz im Königreich verfügen. Auch Ausländer, die über Dänemark einreisen möchten, betrifft das Verbot. "Die Entscheidung, schnell zu handeln, folgt auf die Mitteilung von Gesundheitsbehörden in Dänemark, die von weit verbreiteten Ausbrüchen des Coronavirus in Nerzfarmen berichteten", schrieb Verkehrsminister Grant Shapps auf Twitter. Nach den neuen Auflagen müssen britische Staatsbürger und Menschen mit ständigem Wohnsitz in Großbritannien, die aus Dänemark einreisen wollen, 14 Tage in Selbstisolation verbringen.

Anlass zur Sorge sehen Experten aber derzeit nicht. "Man muss vor dieser Variante nicht mehr Angst haben als vor anderen, die zirkulieren", sagte der Leiter der Forschungsgruppe Evolution von Viren und Bakterien an der Universität Basel, Richard Neher. Für Deutschland hat das Geschehen in Dänemark zunächst keine Folgen. Hierzulande gebe es keine Nerzfarmen, deren Haltung als Pelztiere sei verboten, erklärte das Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel Riems bei Greifswald. "Besondere Schutzmaßnahmen sind daher momentan nicht angezeigt."

Quelle: ntv.de, kst/dpa/AFP

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