Panorama

Bei stagnierender Impfquote Intensivmediziner blickt besorgt auf den Herbst

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Gut ein Drittel der Menschen in Deutschland ist bisher nicht gegen Corona geimpft. Bleibt das so, werde die Zahl der Covid-19-Patienten in den Klinken deutlich steigen, befürchtet Intensivmediziner Christian Karagiannidis. Eine höhere Impfquote würde einen enormen Unterschied machen, sagt er.

Die Intensivmediziner warnen für den Fall, dass die Corona-Impfquote in Deutschland nicht deutlich ansteigt, vor vielen Intensivpatienten im Oktober und November. "Wir sehen schon jetzt, wie stark sich die Delta-Variante in geschlossenen Räumen ausbreitet", sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin, Christian Karagiannidis, der "Augsburger Allgemeinen". "Wenn wir bis Oktober nicht die Impfquote deutlich nach oben bringen, bekommen wir im Herbst einen richtig starken Anstieg der Corona-Fälle auf den Intensivstationen."

Die Entwicklung könne für den Fall, dass die Impfquote kaum noch steigt, relativ genau vorausberechnet werden. Auch ein Anstieg der Impfquote um zehn Prozentpunkte würde laut Karagiannidis einen enormen Unterschied bei der Belegung der Intensivstationen machen: "Das ist eine sehr einfache Rechnung: Bei einer Impfquote von 80 Prozent gibt es doppelt so viele Gefährdete wie bei einer Impfquote von 90 Prozent, denn dann gäbe es nur zehn Prozent Ungeimpfte statt 20 Prozent. Bei einer Impfquote von 70 Prozent ist die Zahl dreimal so hoch."

In Deutschland macht sich in der Corona-Pandemie zusehends Impfmüdigkeit breit. Der Anteil der vollständig immunisierten Bundesbürger sei mit rund 61 Prozent im Vergleich zur Vorwoche (59 Prozent) weiterhin nur langsam gestiegen, heißt es im jüngsten Wochenbericht des Robert Koch-Instituts vom Donnerstagabend. Mindestens ein Mal geimpft sind 65,6 Prozent.

Quelle: ntv.de, hul/dpa

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