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Kinder und Einwanderer fehlen Japans Bevölkerung schrumpft wie noch nie

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Japans ältere Menschen sind zwar fit, die Bevölkerung des Landes schrumpft dennoch, und zwar rasant.

Japans ältere Menschen sind zwar fit, die Bevölkerung des Landes schrumpft dennoch, und zwar rasant.

(Foto: AP)

Viele westliche Staaten kämpfen mit Überalterung. In Japan ist das Problem jedoch existenziell. Die Bevölkerung schrumpft immer schneller, und zwar im gesamten Land. Premier Kishida will das Problem angehen, doch die Zweifel an der Wirksamkeit der Maßnahmen sind groß.

Japans Bevölkerung schrumpft weiter im Rekordtempo. Die Zahl der Japanerinnen und Japaner sank im vergangenen Jahr um 800.523 im Vergleich zum Vorjahr auf nur noch 122,4 Millionen. Das bedeutete einen Rückgang um 0,65 Prozent. Das ist der stärkste Rückgang seit Beginn der Erfassung vergleichbarer Daten im Jahr 1968, wie das Innenministerium in Tokio bekannt gab.

Erstmals verzeichneten dabei alle 47 Präfekturen des Landes einen Rückgang bei der Zahl japanischer Staatsangehöriger. Unter Einbeziehung ausländischer Einwohner kam Japan auf eine Bevölkerungszahl von 125,4 Millionen Menschen. Das sind rund 511.000 weniger als ein Jahr zuvor.

Bevölkerungsrückgang seit 14 Jahren

Damit schrumpft die Bevölkerung der vor Deutschland drittgrößten Volkswirtschaft der Welt seit nunmehr 14 Jahren. Angesichts niedriger Geburtenraten und kaum vorhandener Immigration altert Japan so schnell wie keine andere Industrienation. Ganze Landstriche sterben aus, Millionen von Häusern stehen leer und verfallen, Schulen werden geschlossen. Das Land hat weltweit nach Monaco die zweitälteste Bevölkerung.

Regierungschef Fumio Kishida hat zwar "beispiellose" Maßnahmen zur Ankurbelung der Geburtenrate gefordert, um dem Bevölkerungsrückgang bis 2030 Einhalt zu gebieten. Auch die rigiden Einwanderungsregeln sollen gelockert werden. Im Januar sagte er, sein Land stehe kurz vor der Frage, "ob wir als Gesellschaft weiter funktionieren können". Obwohl das Problem bekannt ist, bestehen weiterhin Zweifel, ob die Initiativen, bei denen es sich zumeist um Erweiterungen bestehender Maßnahmen handelt, wirksam sein werden.

Quelle: ntv.de, als/dpa/AFP

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