Kurz vor Uni-Aufnahmeprüfung Japans Polizei warnt Schülerinnen vor U-Bahn-Grapschern
11.01.2023, 07:46 Uhr Artikel anhören
Um nicht als Grapscher verdächtigt zu werden, behalten manche Männer ihre Arme in den vollen japanischen U-Bahnen ständig oben.
(Foto: imago images/Panthermedia)
Ein echtes Problem gibt es in Japan mit U-Bahn-Grapschern: Anlässlich der anstehenden nationalen Uni-Aufnahmeprüfung warnt die Polizei Frauen eindringlich davor. Denn junge Menschen sind vor den wichtigen Tests im Stress, und die Bahnen oft überfüllt - für Grapscher ideale Bedingungen.
In Japans chronisch überfüllten U-Bahnen gibt es schon länger das "Chikan" (Grapscher)-Problem: Zu bestimmten Zeiten gibt es deshalb sogar Abteile nur für Frauen. Anlässlich der nationalen Aufnahmeprüfung für die Universitäten warnt die Polizei nun Schülerinnen erneut ausdrücklich vor den U-Bahngrapschern und forderte an Tokios Zentralbahnhof Shinjuku ein Ende von "Chikan", wie die Zeitung "Nikkan Sports" meldete.
Die zwei Prüfungstage, an denen landesweit Hunderttausende Schülerinnen und Schüler zeitgleich teilnehmen, entscheiden über die universitäre Zukunft und somit auch über die Karriere der jungen Japanerinnen und Japaner. Entsprechend groß ist der Stress für die jungen Menschen. So werden die Verkehrsmeldungen und Wettervorhersage genau verfolgt, um ja sicherzugehen, am Tag des Prüfungsbeginns in den nationalen Prüfungszentren erscheinen zu können. Hotels im Umkreis sind ausgebucht. Ausnahmen werden nur im Krankheitsfall mit ärztlichem Attest gemacht.
Japans U-Bahn-Grapscher wissen, dass die jungen Menschen alles tun, um zum Test zu erscheinen: Laut der Zeitung gebe es im Internet immer wieder bösartige Beiträge wie einen vom Vorjahr, in dem jemand geschrieben habe: "Die Prüflinge melden das nicht, man kann sie so viel begrapschen wie man will". Die Polizei geht hart gegen Täter in Zügen vor, Verurteilten droht Haft. Um nicht verdächtigt zu werden, behalten manche Männer ihre Arme in den vollen Bahnen ständig oben.
Quelle: ntv.de, kst/dpa