Proteste für den ParkerhaltJekaterinburg schlägt neue Bauplätze vor

Die Russisch-Orthodoxe Kirche will in Jekaterinburg eine neue Kirche errichten. Das Gotteshaus soll in einem Naherholungsgebiet stehen. Das erzürnt zahlreiche Einwohner, die sich nach Grünanlagen sehnen. Die Stadt will nach heftigen Protesten nun schlichten.
Nach teils gewaltsamen Protesten gegen einen Kirchenneubau in Jekaterinburg wollen die Behörden alternative Standorte vorschlagen. An diesem Montag solle dazu eine Liste veröffentlicht werden, sagte der für die Region zuständige Gouverneur Jewgeni Kujwaschew. Sie enthalte mindestens vier weitere mögliche Orte für den Bau.
"Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit", betonte er. Es gebe in der Stadt "absolut entgegengesetzte Meinungen", wo die Kirche entstehen solle. Die Pläne sehen bisher vor, die Kirche im Stadtzentrum der Millionenmetropole am Ural in einem Naherholungspark zu bauen. Die Bewohner sehen eine der wenigen Grünflächen der Industriestadt bedroht.
Putin mischt sich ein
Tausende Menschen belagerten den Park und gerieten mit Sicherheitsleuten und Kirchenanhängern aneinander. Es gab viele Festnahmen und zahlreiche Verletzte. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Donnerstag eine Volksbefragung angeordnet. "Wir müssen dieses Problem im Interesse aller lösen", erklärte er. Gouverneur Kujwaschew sagte: "Wenn Fehler gemacht werden, auch von mir, müssen wir dies zugeben und sie korrigieren."
Die einflussreiche Russisch-Orthodoxe Kirche will den Neubau bis 2023 anlässlich des 300. Gründungsjubiläums der Stadt fertigstellen. Hinter dem Bau stehen einige der reichsten Geschäftsleute Russlands.