Suchaktion mit Happy End Mutter und Sohn durch SOS-Notizen aus Wald gerettet
17.07.2025, 11:01 Uhr Artikel anhören
Die Wälder der Sierra Nevada in Kalifornien erstrecken sich über Hunderte Quadratkilometer.
(Foto: DPA)
Zwei handgeschriebene Zettel haben kalifornische Suchtrupps auf die entscheidende Fährte einer 49-jährigen Frau und ihres neunjährigen Sohnes gebracht. Beide hatten sich in den kalifornischen Wäldern verirrt - dabei haben sie fast alles richtig gemacht.
Die Suche nach einer vermissten Frau und ihrem neunjährigen Sohn in den Wäldern Kaliforniens hat ein gutes Ende genommen. Die 49-Jährige war am 11. Juli um die Mittagszeit mit ihrem Sohn in die abgelegene Sierra Nevada aufgebrochen. Sie wollte ihn ins Camp Wolfeboro bringen, ein Sommercamp für Jungen. Als Angehörige die beiden auch am nächsten Morgen telefonisch nicht erreichen konnten, informierten sie die Rettungskräfte. Eine fieberhafte Suche begann.
Zunächst zeichneten die Einsatzkräfte die wahrscheinlichste Route des Mutter-Sohn-Gespanns nach. Angehörige teilten zusätzlich Informationen über den letzten bekannten Standort der beiden aus einer gemeinsam genutzten App. Doch im unwegsamen Gelände des Waldes mit den vielen "labyrinthartigen Wegen" sei die Suche herausfordernd gewesen, schrieben die Rettungskräfte in einem Facebook-Post.
Eine aufmerksame Beobachtung von Campern grenzte das Suchgebiet weiter ein. Bereits am vorausgegangenen Nachmittag wollten sie ein Fahrzeug gesehen haben, das auf die Beschreibung der Suchkräfte passte.
Handgeschriebene Nachricht bringt Retter auf die Spur
Am späten Nachmittag des 12. Juli, einen Tag nach dem letzten Kontakt mit Mutter und Sohn, fanden die Suchkräfte schließlich einen handgeschriebenen, mit Steinen beschwerten Zettel am Boden einer Weggabelung.
"HILFE. Mein Sohn und ich sind gestrandet und haben keinen Empfang, um 911 anzurufen. Wir sind weiter oben, die Straße rechts entlang. Bitte rufen Sie 911 an, um uns zu helfen. Danke!", hieß es darauf. Das Team aus Suchkräften folgte dem Weg und entdeckte eine weitere Nachricht: "HILFE. Mein Sohn und ich sind die Straße rechts entlang gestrandet. Bitte holen Sie Hilfe für uns. Folgen Sie den braunen Stoffstreifen."
Nachdem sie den Hinweisen gefolgt waren, fanden die Einsatzkräfte Mutter und Sohn kurze Zeit später unverletzt in der Nähe ihres liegengebliebenen Autos. Sie konnten das Fahrzeug zum Laufen bringen und die beiden Geretteten aus dem Wald eskortieren, bis sich das Navigationssystem wieder mit dem Mobilfunknetz verband.
Fast alles richtig gemacht
Genau das war auch der Auslöser der ungeplanten Irrfahrt. Die Frau hatte ein Navigationssystem genutzt, das eine Kombination aus ausgebauten Straßen und abgelegeneren Wegen anzeigt. Irgendwann blieb der Empfang aus und den Rückweg aus der Erinnerung heraus zu finden, schien der Mutter unmöglich. Ihr Handy hatte ebenfalls keinen Empfang mehr, ein Notruf war ausgeschlossen. Doch ab da machte das Mutter-Sohn-Gespann in ihrer misslichen Lage alles richtig.
In der Nacht schalteten sie immer wieder die Fernlichter des Autos ein, um Camper auf sich aufmerksam zu machen. Der Neunjährige sendete regelmäßig das SOS-Zeichen über seine Trillerpfeife (drei kurze Töne dicht aufeinanderfolgend, dann drei lange Töne, dann wieder drei kurze). Zusätzlich legten sie die handgeschriebenen Nachrichten aus, die schlussendlich zu ihrer Rettung führten.
"Von großer Bedeutung für den erfolgreichen Ausgang war ihre Vorabbenachrichtigung, mit der sie jemandem mitgeteilt haben, wohin sie gehen und wann man mit ihrer Rückkehr rechnen konnte", schrieben die Retter in ihrem Facebook-Post. Ohne das stark eingeschränkte Suchgebiet wären Mutter und Sohn in der über 650 Kilometer langen, über weite Strecken bewaldeten Gebirgskette wahrscheinlich nicht so schnell gefunden worden.
Quelle: ntv.de, lra