Panorama

Suche nach neuem Papst Kardinal Woelki weiß schon, was er nach dem Konklave macht

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Ist ab nächster Woche mit 134 Kollegen eingeschlossen: Rainer Maria Woelki.

Ist ab nächster Woche mit 134 Kollegen eingeschlossen: Rainer Maria Woelki.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Es könnte eine lange Zeit sein, die Kardinal Rainer Maria Woelki von der Außenwelt abgeschnitten ist. Das nächste Konklave beginnt am 7. Mai, die längste Papstwahl dauerte weit mehr als zwei Jahre. Der Deutsche ist aber dennoch zuversichtlich.

Nach dem Konklave zur Wahl eines neuen Papstes will sich Kardinal Rainer Maria Woelki sofort bei seiner Mutter melden. "Na, ich glaube, ich werde als Erstes bei meiner Mutter anrufen, die mit 95 Jahren jetzt natürlich in Köln ist, und werde mich natürlich erkundigen, wie's ihr geht", sagte der 68-Jährige in einem Podcast des Kölner Domradios. "Gegenwärtig ist sie jetzt auch schon mal von der einen oder anderen Beeinträchtigung angegriffen. Und das wird sicherlich das Erste sein, was ich tue."

Woelki ist einer der 135 Kardinäle, die ab dem 7. Mai den Nachfolger von Papst Franziskus wählen. Im Konklave sind die Kardinäle von der Außenwelt abgeschottet. "Es ist schon komisch, wenn man hier nicht groß die Fenster und die Rollladen dann öffnen kann", sagte Woelki. Das stamme wohl noch aus alten Zeiten. Auch dürfe man kein Handy oder Internet nutzen. Er könne damit gut leben. "Es ist ja jetzt nicht so, dass ich jetzt dadurch irgendeinen Schaden nehmen würde." Das Handy sei für ihn sowieso eher ein Arbeitsinstrument. Zur Zerstreuung nutze er es weniger. Woelki ist bereits im Gästehaus Santa Marta im Vatikan untergebracht. Die Verpflegung dort sei "ganz normal", sagte er. Meistens gebe es Nudeln mit Gemüse und etwas Fisch oder Fleisch.

Wahlberechtigt sind 135 Kardinäle unter 80 Jahren aus aller Welt - einer sagte seine Reise nach Rom aus gesundheitlichen Gründen aber bereits ab. Die große Mehrheit (108) der wahlberechtigten Kardinäle hat Franziskus zu Lebzeiten ernannt. Aktuell sind drei deutsche Kardinäle unter den Kirchenmännern, die wählen dürfen: Neben Woelki auch Reinhard Marx und Gerhard Ludwig Müller.

Im schlimmsten Fall dauert es Jahre

Das Konklave kann nach wenigen Stunden vorbei sein, aber auch Tage oder Wochen dauern: Ein Zeitlimit gibt es nicht. Die längste Wahl begann im Herbst 1268. Erst nach zwei Jahren, neun Monaten und zwei Tagen gab es mit Gregor X. einen neuen Papst. Inzwischen geht es jedoch zügiger: Franziskus war 2013 nach etwas mehr als 26 Stunden und fünf Wahlgängen gewählt. Sein Vorgänger Papst Benedikt XVI. aus Deutschland stand 2005 bereits nach vier Runden fest.

Zur Wahl benötigt der neue Papst eine Zweidrittelmehrheit. Der erste Wahlgang findet bereits am ersten Nachmittag statt. Der weitere Rhythmus besteht dann aus zwei Wahlgängen am Vormittag und zwei Wahlgängen am Nachmittag.

Die Stimmzettel werden nach den Wahlgängen verbrannt. Bei erfolglosen Abstimmungen steigt schwarzer Rauch aus dem für die Wahl auf dem Dach der Sixtinischen Kapelle angebrachten Schornstein auf. Nach der erfolgreichen Wahl werden weiß färbende Chemikalien zugesetzt, sodass weißer Rauch aufsteigt. Das ist das Zeichen für die Menschen auf dem Petersplatz und in aller Welt, dass es einen neuen Papst gibt. Auf Lateinisch: "Habemus papam".

Quelle: ntv.de, ses/dpa

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