Panorama

Tödlicher Vorfall in Alaska Kind erschießt Kind nach Spiel mit Nerf-Guns

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Bevor eines der Kinder zu einer geladenen Waffe griff, spielten beide mit Nerf Guns.

Bevor eines der Kinder zu einer geladenen Waffe griff, spielten beide mit Nerf Guns.

(Foto: picture alliance/dpa)

In einem kleinen Dorf in Alaska endet eine harmlose Verabredung zum Spielen tödlich. Zwei Kinder beschießen sich zunächst gegenseitig mit Plastikwaffen. Plötzlich greift eines von ihnen zu einem echten Gewehr - und drückt ab.

Das Spiel zweier Kinder in Alaska hat ein tragisches Ende genommen. Die beiden spielten in dem 600-Einwohner-Dorf Mountain Village im Westen des US-Bundesstaates zunächst mit Spielzeugwaffen. Schließlich griff eines von ihnen zu einem geladenen Gewehr und erschoss das andere. Das Kind starb noch am Ort des Geschehens, wie die lokalen Sicherheitsbehörden mitteilten.

Demnach begann das Spiel der Minderjährigen im Haus. Sie nutzten zunächst sogenannte Nerf-Guns, also Plastikwaffen, mit denen sich Pfeile verschießen lassen. Warum eines der Kinder die Spielzeugwaffe anschließend durch ein echtes Gewehr ersetzte, teilten die Behörden nicht mit. Auch gibt es keine Informationen dazu, wem die Waffe gehörte. Laut der Zeitung "Anchorage Daily News" holte das Kind die Waffe jedoch aus einem Haus, in dem sich auch ein Erwachsener befunden habe.

Laut den Sicherheitsbehörden erklärten Sanitäter das Kind "noch am Tatort für verstorben". Seine Leiche soll für eine Autopsie nach Anchorage, die größte Stadt Alaskas, im Süden des Bundesstaates, geschickt werden. Die Identität der Kinder ist nicht bekannt. "Aufgrund der Größe der Gemeinde, in der sich dieses tragische Ereignis ereignete, und unserer Verpflichtung, Informationen über Jugendliche zu schützen, werden wir das Alter der Beteiligten nicht bekannt geben, sagte John Dougherty vom Alaska Department of Public Safety laut "CBS News". Der Beamte sprach lediglich von "young children", was gemäß der Definition die Vermutung nahelegt, dass es sich um Kinder zwischen drei und fünf Jahren handelt.

Wohl keine Strafanzeige gegen Erwachsenen

Zudem teilte er mit, dass gegen die erwachsene Person, die sich während des Schusses im Haus befand, bisher keine Strafanzeige gestellt wurde. Die Ermittlungen dauern noch an. Allerdings ist es laut "Anchorage Daily News" in Alaska unüblich, dass Waffenbesitzer zur Verantwortung gezogen werden, wenn ein Kind die Waffe in die Hand bekommt und jemand anderes stirbt oder verletzt wird.

Solche versehentlichen Schießereien sind laut der Zeitung eher selten in Alaska. Den Daten der Organisation "Everytown for Gun Safety" zufolge gab es in dem US-Bundesstaat weder in diesem noch im vergangenen Jahr unbeabsichtigte Schießereien durch Kinder. Insgesamt sieht das Bild in den Vereinigten Staaten jedoch anders aus: Allein in diesem Jahr kam es zu mindestens 229 Vorfällen, in denen Kinder versehentlich den Abzug einer geladenen Waffe drückten. Dies führte zu 81 Todesfällen und 156 Verletzungen.

Alaska hat CBS News zufolge eines der schwächsten Waffengesetze in den USA. Demnach gibt es keine Vorschrift zur sicheren Verwahrung von Waffen. Ein entsprechender Gesetzentwurf wurde zwar Anfang des Jahres eingebracht, jedoch nicht verabschiedet.

Quelle: ntv.de, spl

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen