Nach spektakulärer Flucht "König der Ausbrecher" bei Paris gefasst
03.10.2018, 07:58 Uhr
Faïd war im April wegen eines tödlichen Raubüberfalls zu 25 Jahren Haft verurteilt worden.
(Foto: AP)
Im Juli entkommt er mit einem Helikopter aus einem französischen Gefängnis, kurz darauf entgeht er der Polizei in einer Verfolgungsjagd. Nun wird der Schwerverbrecher Faïd nördlich von Paris verhaftet. Mancherorts ist er zum Idol avanciert.
Drei Monate nach seiner spektakulären Flucht aus einem französischen Gefängnis ist der bekannte Schwerverbrecher Rédoine Faïd gefasst worden. Der 46-Jährige wurde in der Nacht im nördlich von Paris gelegenen Creil festgenommen, wie aus Ermittlerkreisen verlautete. Die Polizei nahm drei weitere Männer fest, unter ihnen ein Bruder Faïds. Gefunden wurden auch Waffen. Die Festnahmen verliefen offenbar ohne Zwischenfälle.
Faïd, der im April wegen eines tödlichen Raubüberfalls zu 25 Jahren Haft verurteilt worden war, war am 1. Juli aus der Haftanstalt in Réau südöstlich von Paris getürmt. Sein Ausbruch war filmreif: Schwer bewaffnete Komplizen flogen mit einem entführten Hubschrauber-Piloten in den Gefängnishof. Dort warfen sie Nebelbomben, verschafften sich mit Kreissägen Zugang zu dem Besucherraum, wo Faïd mit seinem Bruder alleine war, und nahmen den 46-Jährigen mit.
Mitte Juli wäre er fast ergriffen worden. Bei einer Verfolgungsjagd mit der Polizei im Norden von Paris konnte er aber knapp entkommen.
Bereits 2013 war dem "König der Ausbrecher" die Flucht aus einem Hochsicherheitsgefängnis gelungen, als er vier Wächter als Geiseln nahm. Der selbsternannte "Urban Cowboy" mit algerischen Wurzeln wurde zum Idol vieler "Abgehängter" in den französischen Banlieues - jenen Vorstädten, in denen die Jugend-Arbeitslosigkeit nicht selten bei 50 Prozent liegt.
Quelle: ntv.de, fhe/AFP