Panorama

Nach verheerenden Erdrutschen Kolumbiens Präsident ruft Notstand aus

Hunderte Menschen wurden durch die Überflutung über Nacht zu Obdachlosen.

Hunderte Menschen wurden durch die Überflutung über Nacht zu Obdachlosen.

(Foto: dpa)

Während die Helfer in Mocoa immer noch weitere Opfer bergen, zieht Staatschef Santos Konsequenzen und ruft den Notstand aus. Millionenbeträge sollen dabei helfen, zumindest die grundlegende Versorgung schnell wiederherzustellen.

Staatschef Juan Manuel Santos hat am Montag (Ortszeit) den wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Notstand in Mocoa ausgerufen und Verteidigungsminister Luis Carlos Villegas zum Beauftragten für den Wiederaufbau ernannt. Die Regierung genehmigte die Freigabe von 40 Milliarden Pesos (13,04 Millionen Euro) für die nationale Katastrophenschutzbehörde UNGRD.

Bevor Santos erneut ins Katastrophengebiet reiste, verkündete er "mit großem Bedauern", dass die Opferzahl in Mocoa weiter steige. Nach neuen Behördenangaben kamen mindestens 262 Menschen ums Leben, unter ihnen 43 Kinder. Ungefähr ebenso viele Menschen seien verletzt worden und mehr als 200 weitere würden vermisst.

Mocoa immer noch ohne Wasser und Strom

Von den Schlammlawinen und ihren Folgen sind insgesamt rund 45.000 Menschen betroffen. Am Montag gab es in Mocoa weiterhin kein fließendes Wasser und 80 Prozent der Bevölkerung waren von der Stromversorgung abgeschnitten. Santos versprach einen Energieplan sowie den Bau neuer Wasserleitungen, Krankenhäuser und Wohnhäuser.

Sintflutartige Regenfälle hatten am Freitagabend Schlammlawinen in Mocoa ausgelöst. Sie wälzten sich durch die Straßen und rissen ganze Häuser, zwei Brücken, Autos und Bäume fort.

Laut einer Studie, die Kolumbiens Universidad Nacional am Montag veröffentlichte, könnten sich derartige Katastrophen in hunderten weiteren Orten des Landes wiederholen. "Wenn keine wirksamen Maßnahmen ergriffen werden, kann sich der bedauernswerte Fall in Mocoa in 385 (Orten) im Einflussgebiet von Flüssen wiederholen", erklärte die Universität. Diese Gefahr betreffe Ortschaften im Zentrum und Süden Kolumbiens, erklärte der Geologe Germán Vargas Cuervo.

Quelle: ntv.de, jve/AFP

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