Panorama

Zoll ermittelt über Jahre Kriminelle schmuggeln 1,5 Milliarden Zigaretten

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Die Kriminellen müssen viele Schachteln geschmuggelt haben.

Die Kriminellen müssen viele Schachteln geschmuggelt haben.

(Foto: picture alliance / CHROMORANGE)

Über Jahre ist der Zoll einem Schmugglerring auf der Spur. Die Kriminellen sollen insgesamt 1,5 Milliarden Zigaretten in die EU geschleust haben. Jetzt gibt es zehn Festnahmen.

Der deutsche Zoll hat einen Schmugglerring ausgehoben, der über mehrere Jahre rund 1,5 Milliarden unversteuerte Zigaretten in die Europäische Union geschmuggelt haben soll. Durch die Bande sei ein Steuerschaden von 550 Millionen Euro verursacht worden, teilten das Zollfahndungsamt Hannover und die Staatsanwaltschaft in Bielefeld mit. Bei einer Razzia seien zehn Tatverdächtige festgenommen worden.

Die Ermittlungen gegen die Bande laufen demnach seit Mai 2020, damals seien in Antwerpen mit unversteuerten Zigaretten beladene Container entdeckt worden. Ursprünglich sollten sie eigentlich Baumaterialien enthalten. Um die in Belgien eröffneten Zollversandverfahren zu beenden und keinen Verdacht auf die Sendungen zu lenken, hatten die Kriminellen laut Ermittler nur den ersten der drei Container ordnungsgemäß mit Baumaterial beim Zoll vorgeführt. Der zweite und der dritte Container waren jeweils vollständig mit Zigaretten beladen.

Insgesamt sollen die Tatverdächtigen über mehrere Jahre 150 Container voller unversteuerter und unverzollter Zigaretten eingeschmuggelt haben. Außerdem seien 51 Tonnen unversteuerter Wasserpfeifentabak sichergestellt worden.

Die unversteuerten Zigaretten seien bei offiziellen Herstellern in der Türkei und im Iran produziert, weltweit exportiert und von Mittätern umgeladen worden, bevor sie unter Veränderung der Warenbezeichnung in den Seefrachtdokumenten in die EU gebracht wurden. Bei der Razzia gegen die Bande seien durch die federführende Staatsanwaltschaft Bielefeld zehn Haftbefehle in Deutschland, den Niederlanden und Belgien sowie 15 Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt worden, erklärten die Ermittler.

Quelle: ntv.de, ses/AFP

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