Panorama

Herde sorgt für Millionenschäden LKW-Mauer soll wilde Elefanten aufhalten

In China leben noch rund 300 Asiatische Elefanten.

In China leben noch rund 300 Asiatische Elefanten.

(Foto: via REUTERS)

In China streift eine ausgebrochene Elefantenherde durchs Land. Dabei hinterlassen die Dickhäuter eine Spur der Verwüstung. Nun steuert die Gruppe direkt auf eine Millionenmetropole zu. Doch die unter Artenschutz stehenden Tiere zu stoppen, erweist sich als schwierig.

Eine "Mauer" aus Lastwagen soll in China Häuser und Menschen vor einer Herde wilder Elefanten schützen. Die rund 15 Tiere seien aus einem Wildpark in der Grenzregion zu Laos und Myanmar ausgebrochen und hätten bei ihrem Zug durch die Lande bereits Schäden in Millionenhöhe verursacht, berichtete das chinesische Fernsehen. Die Herde sei bereits 500 Kilometer nördlich gezogen und treibe nun im Südwesten des Landes ihr Unwesen.

Laut dem chinesischen Sender CCTV befindet sich die Herde inzwischen am Stadtrand der Millionenmetropole Kunming. Im staatlichen Fernsehen wurden am Sonntag Aufnahmen von einem langen Konvoi entlang einer Straße geparkter Lkw gezeigt. "Wir sind hier, um die Elefanten zu blockieren", sagte einer der Fahrer. "Solange man mich dafür braucht, bleibe ich hier."

Laut der Nachrichtenagentur Xinhua wurden zudem Sicherheitskräfte losgeschickt, um die Tiere zu beobachten. Mehr als 200 Fahrzeuge seien im Einsatz. Auch wurden Drohnen eingesetzt, um die Tiere rund um die Uhr im Auge zu behalten.

"Ich habe Angst"

Zuvor streiften die Tiere durch eher dünn besiedeltes Gebiet. Die dortigen Anwohner zeigten sich beunruhigt: "Ich habe Angst", sagte eine Frau. "Die Herde ist den ganzen Tag in unserem Dorf hin- und hergelaufen." Das Fernsehen zeigte Aufnahmen aus einer Küche, in der Essen und kaputtes Geschirr auf dem Boden verteilt lag, nachdem ein Elefant durchgetrampelt war. Insgesamt zerstörte die Herde seit Mitte April rund 56 Hektar Felder und Land. Der Schaden werde auf 6,8 Millionen Yuan (fast 900.000 Euro) geschätzt, berichtete das Fernsehen.

Die meisten Asiatischen Elefanten leben in China in der Provinz Yunnan. Laut Xinhua stieg ihre Population seit den 1980er Jahren um etwa 100 auf 300 Tiere an. Asiatische Elefanten stehen in China unter Schutz. Warum die 15 Dickhäuter den Xishuangbanna-Nationalpark verließen ist ebenso unklar wie ihr Ziel. In den vergangenen Jahren mehrten sich die Berichte über Elefanten, die in Dörfer vordringen und Ernten vernichten. Den örtlichen Behörden zufolge liegt das auch daran, dass bei der Aufforstung vermehrt Bäume gepflanzt werden, die nicht auf dem Speisezettel der Elefanten stehen.

Quelle: ntv.de, mdi/dpa/AFP

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