Mutter unter Schock Lebloser Säugling in Hessen gefunden
10.07.2017, 06:36 UhrIm hessischen Gudensberg finden Rettungskräfte einen drei Monate alten Säugling tot in der Wohnung seiner Eltern auf. Die Umstände des Todes bleiben zunächst rätselhaft - doch ein Fremdverschulden kann die Polizei nach einer Obduktion ausschließen.
Ein am Morgen im Norden Hessens gefundener lebloser Säugling starb offenbar einen plötzlichen Kindstod. Das hat eine Obduktion ergeben. "Dementsprechend sind keine Hinweise auf ein Fremdverschulden gegeben", erklärten Polizei und Staatsanwaltschaft in Kassel.
Die Ermittler korrigierten zudem eine erste Meldung, nach der das 17 Monate alte Geschwisterkind reanimiert wurde. Dem Kind gehe es gut, es sei nach dem Eintreffen der Rettungskräfte von selbst wach geworden. Sicherheitshalber habe man Mutter und Kind mit dem Rettungshubschrauber in ein Kasseler Krankenhaus geflogen. Laut den Ermittlern stand die Mutter unter Schock.
Der leblose Säugling war am Sonntagabend in Gudensberg bei Kassel entdeckt worden. Die Mutter hatte ihrem Ehemann eine Nachricht zukommen lassen, dass etwas mit dem Baby nicht stimmt. Der Mann hielt sich mit einer weiteren Tochter außerhalb des Hauses auf. "Dieser bat daraufhin einen Nachbarn um Hilfe, der in der Wohnung nach den Kindern schaute", erklärte die Polizei.
Gewalttat und Gasaustritt ausgeschlossen
Weil das Paar schlecht Deutsch sprach, alarmierte der Nachbar die Rettungskräfte. Der Notarzt konnte bei dem Säugling nur den Tod feststellen. Spezialisten der Kriminalpolizei fuhren in die Kleinstadt südlich von Kassel und sicherten Spuren. "Mehr Einzelheiten zu dem Fall gibt es zur Stunde nicht", hatte ein Polizeisprecher zunächst erklärt, ohne aber Einzelheiten zu nennen.
Die Polizei schloss eine Gewalttat und Gasaustritt frühzeitig aus. Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) geht die Zahl der Todesfälle durch plötzlichen Kindstod seit Jahren zurück. Im Jahr 2014 verzeichnete die Behörde demnach 119 Fälle - im Jahr 1991 waren es noch 1285 Fälle.
Quelle: ntv.de, chr/jug/dpa