Weiterer Fall in ThüringenLehrer gesteht sexuellen Missbrauch von Schülerinnen

In Thüringen häufen sich die Fälle wegen sexuellen Missbrauchs an Schulen. In Bad Salzungen steht nun ein weiterer Lehrer vor Gericht: Er soll eine Schülerin vergewaltigt und pornografische Bilder versandt haben. Der Mann gesteht.
Ein wegen sexuellen Missbrauchs von vier minderjährigen Schülerinnen angeklagter Lehrer in Thüringen hat vor Gericht alle Vorwürfe vollumfänglich eingeräumt. "Es tut mir alles unglaublich leid", sagte der 36-Jährige am Landgericht Meiningen. Er bereue es zutiefst. Damit gab der Mann, der als Seiteneinsteiger an einer Schule in Bad Salzungen und als Jugendwart der Wasserwacht tätig war, unter anderem auch den mehrfachen sexuellen Missbrauch einer ehemaligen Schülerin in Tateinheit mit Vergewaltigung zu.
Dem damals 15-jährigen Mädchen habe er Nachhilfeunterricht gegeben, hieß es in der Anklage. Zunächst habe er ihr in Chatnachrichten Komplimente gemacht, dann aber auch ein Foto geschickt, wie er an sich selbst sexuelle Handlungen vornimmt. Bei sechs privaten Treffen mit der Minderjährigen soll er das Mädchen zum Geschlechtsverkehr gezwungen haben, obwohl dieses nicht dazu bereit gewesen sei.
Die Jugendliche sei unter anderem wegen der "überlegenen Autorität" des Angeklagten überfordert gewesen. Zudem soll der Mann laut Anklage die 15-Jährige aufgefordert haben, bei einem Schulgespräch über deren Verhältnis den Kontakt zwischen ihnen zu leugnen.
Chats mit sexuellen Inhalten
Mit weiteren Schülerinnen, die zum Tatzeitpunkt 12 bis 13 Jahre alt waren, soll der Mann sexuelle Chatnachrichten und auch pornografische Bilder von sich selbst zugesandt haben, sowie teils entsprechende Fotos von den Mädchen verlangt haben. Die angeklagten Tatzeiträume reichen von 2022 bis zum April 2025. Seit Juni sitzt der Mann in Untersuchungshaft.
Erst Ende Oktober hatte das Landgericht Erfurt einen Gymnasiallehrer wegen des jahrelangen sexuellen Missbrauchs einer Schülerin zu fünf Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Ein Vertrauenslehrer an derselben Schule wurde inzwischen ebenfalls wegen des sexuellen Missbrauchs und Vergewaltigung anderer Schülerinnen angeklagt. Sein Prozess steht noch aus. Der Schulleiter des Erfurter Gymnasiums räumt nach dem Missbrauchsskandal ab dem 1. Dezember seinen Posten.