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"Grausamer" Fund in Australien Leiche von vermisstem Kind gefunden - von Krokodil getötet

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In unmittelbarer Nähe der Stelle, an der das Mädchen verschwand, soll ein Salzwasserkrokodil gesichtet worden sein (Archivbild).

In unmittelbarer Nähe der Stelle, an der das Mädchen verschwand, soll ein Salzwasserkrokodil gesichtet worden sein (Archivbild).

(Foto: picture alliance / Newscom)

Eine australische Familie macht in Mango Creek, im Norden des Landes, Urlaub. Beim Baden verschwindet die zwölfjährige Tochter urplötzlich. Tage später finden Beamte ihre Überreste flussaufwärts - nun bestätigen sie eine schlimme Vermutung.

Ein seit Tagen im abgelegenen Norden Australiens vermisstes Kind ist tot. Polizeiangaben zufolge wurde die Zwölfjährige wie befürchtet Opfer eines Krokodilangriffs. Polizeisprecherin Erica Gibson bestätigte, dass Einsatzkräfte die menschlichen Überreste des Mädchens in dem Gewässer, in dem es am Dienstag zuletzt gesehen wurde, gefunden hatten. "Die Bergung ist erfolgt", sagte sie dem australischen Sender ABC. Der Fund sei "extrem grausam, traurig und niederschmetternd" gewesen.

Das Mädchen war mit ihrer Familie in dem Gebiet nahe der Aborigine-Gemeinde Nganmarriyanga - etwa 360 Kilometer südwestlich von Darwin - im Urlaub. Zusammen mit mehreren Familienmitgliedern war es im Mango Creek schwimmen, als es plötzlich verschwand. In unmittelbarer Nähe soll anschließend ein Krokodil gesichtet worden sein. Seither lief eine aufwendige Suchaktion nach der Vermissten.

Laut Gibson deuten die gefundenen Überreste auf einen Krokodilangriff hin. "Es waren extrem schwierige 36 Stunden für die an der Suche beteiligten Rettungskräfte", sagte sie. Die Familie sei "in einem Zustand extremen Schocks und Unglaubens". Die Tragödie sei eine eindringliche Erinnerung daran, dass es in den Gewässern des Northern Territory immer Krokodile geben könne.

Bereits Stunden zuvor hatten Beamte ein T-Shirt des Mädchens gefunden. Das Kleidungsstück war flussaufwärts von der Stelle entdeckt worden, an der das Kind zuletzt gesehen wurde. Die Einsatzkräfte waren mit Booten und einem Hubschrauber im Einsatz. Polizeiminister Brent Potter hatte aber schon am Mittwoch erklärt, dass es wohl keine Hoffnung mehr gebe, das Mädchen lebend zu finden.

"Salties" sind extrem aggressiv

Seit Krokodile in Australien in den 1970er-Jahren unter Schutz gestellt wurden, ist ihre Population im tropischen Norden des Landes explodiert. Nach Regierungsangaben leben im Northern Territory, mit über 100.000 Tieren, mehr Salzwasserkrokodile als in jedem anderen Bundesstaat Australiens. Weil die auch als Salzwasserkrokodile bekannten Tiere bis zu 70 Jahre alt werden und lebenslang wachsen, hat auch der Anteil besonders großer Tiere zugenommen.

Die Tiere, die auch "Salties" genannt werden, gelten als extrem aggressiv. In dem Gebiet gibt es auch Süßwasserkrokodile ("Freshies"), die jedoch als weniger gefährlich gelten. Durchschnittlich kommt es im ganzen Land allerdings lediglich zu zwei tödlichen Krokodilattacken pro Jahr. Erst im Juni hatten Mitglieder einer Aborigine-Gemeinde in der Region ein "Problemkrokodil", das sich zuvor immer wieder Tieren und Menschen genähert hatte, erschossen und gemeinschaftlich verspeist.

Quelle: ntv.de, gri/dpa/AP

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