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Mehrere Tote in den USA Löste verunreinigter Treibstoff die Brücken-Katastrophe aus?

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Nach dem Einsturz einer Autobahnbrücke in Baltimore in den USA durch eine Schiffskollision läuft die Suche nach der Ursache. Möglicherweise sorgte verunreinigter Treibstoff für einen Ausfall der Stromgeneratoren. Ein Offizier berichtet, das Schiff sei wegen ausgefallener Elektronik ohne Steuerung gewesen.

Bei dem von einem Containerschiff ausgelösten Zusammenbruch der Francis-Scott-Key-Brücke in der US-Stadt Baltimore könnte verunreinigter Schiffsdiesel eine Rolle gespielt haben. Mit den Ermittlungen vertraute Personen sagten, Sicherheitsüberprüfungen des Containerschiffes Dali würden eine Untersuchung der Frage beinhalten, ob es deswegen zu einem Stromausfall an Bord gekommen sei.

Das Schiff hatte einen Pfeiler der Brücke gerammt, worauf diese zusammenstürzte. Nach bisherigen Erkenntnissen starben bei dem Unglück sechs Menschen. Die Dali liegt weiterhin an dem Brückenpfeiler und könnte dort noch für Wochen bleiben.

Eine Stunde nach dem Auslaufen hatten die Lichter der Dali zu flackern begonnen. Ein Hafenlotse und dessen Assistent berichteten vor dem Unglück von Problemen mit der Stromversorgung, wie es in einem Bericht der Küstenwache heißt, in den das "Wall Street Journal" Einblick hatte.

Offizier berichtet über ausgefallene Elektronik

"Das Schiff war tot, ohne Steuerung und ohne Elektronik", sagte ein Offizier an Bord des Schiffes. "Einer der Motoren stotterte und blieb dann stehen. Im Maschinenraum roch es überall nach verbranntem Treibstoff und es war stockdunkel." Die Crew habe keine Zeit mehr gehabt, Anker zu werfen. Die Besatzungsmitglieder hätten vor dem Unglück einen Notruf abgesetzt.

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Stromausfälle auf See sind nicht häufig, aber sie kommen vor und gelten seit Langem als ein großes Unfallrisiko für Schiffe. Eine Ursache ist nach Aussage des griechischen Schiffbauingenieurs Fotis Pagoulatos verunreinigter Treibstoff, der zu Problemen mit den Hauptstromgeneratoren führen kann. Ein kompletter Stromausfall könnte dazu führen, dass ein Schiff seinen Antrieb verliert, sagte er. Kleinere Generatoren könnten zwar anspringen, aber sie könnten nicht alle Funktionen der Hauptgeneratoren übernehmen und bräuchten eine gewisse Zeit, um hochzufahren.

Im Rahmen der Untersuchung werden der Betrieb und die Sicherheit des Schiffes sowie die des Eigentümers und des Betreibers überprüft, sagte Jennifer Homendy, Vorsitzende des National Transportation Safety Board, in einer Pressekonferenz.

Quelle: ntv.de, rog/DJ

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