Panorama

Hotelzimmer für 1700 Euro gebuchtMacheten-Angreifer aus dem Louvre sagt aus

07.02.2017, 14:51 Uhr
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Der Angreifer wurde durch die Schüsse der Soldaten schwer verletzt. (Foto: imago/UPI Photo)

Bis jetzt hat der Täter aus dem Pariser Louvre geschwiegen - jetzt stellt er sich den Fragen der Ermittler. Auch seine Identität steht nun fest: Der Ägypter kam aus Dubai und hat in Paris komfortabel gewohnt.

Der Machetenangriff auf patrouillierende Soldaten am Louvre in Paris ist von einem 29 Jahre alten Ägypter verübt worden. Der schwerverletzte Terrorverdächtige spreche inzwischen mit den Ermittlern und habe seine Identität bestätigt, nachdem er zunächst geschwiegen hatte, bestätigten Justizkreise. Er machte auch erste Angaben zu seiner Attacke vom vergangenen Freitag, wie ein Justizvertreter sagte. Weitere Details wurden zunächst nicht bekannt. Bislang hatte der Mann bei zwei Verhören jede Aussage verweigert.

Der Mann hatte sich vergangenen Freitag mit zwei Macheten auf vier Soldaten gestürzt. Dabei rief er "Allahu akbar" ("Gott ist am größten" auf Arabisch). Polizisten schossen den Angreifer daraufhin an. Anti-Terror-Staatsanwalt François Molins nannte die Attacke eine "terroristische Aktion".

Mit Touristenvisum aus Dubai eingereist

Die Hintergründe der Tat sind allerdings bisher unklar. Offen ist beispielsweise, ob er allein oder auf Anweisung handelte. Bislang hat aber keine Islamistengruppe den Angriff für sich in Anspruch genommen. Wenige Minuten vor seiner Attacke versandte der Angreifer aber möglicherweise über Twitter mehrere Botschaften mit Bezug zur Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) sowie zu "Brüdern in Syrien und Kämpfern in der ganzen Welt".

Bisher war es nur eine Vermutung gewesen, dass es sich bei dem Angreifer um einen Ägypter handelt. Er soll erst wenige Tage vor der Attacke mit einem Touristenvisum aus Dubai in die französischen Hauptstadt gekommen sein. Nach früheren Ermittlerangaben mietete er sich nach seiner Ankunft für 1700 Euro für eine Woche in einem Apparthotel ein. Die zwei Macheten seien am 28. Januar in Paris gekauft worden, der Mann habe einen Rückflug für den 5. Februar gebucht.

Frankreich wird seit gut zwei Jahren von einer beispiellosen Terrorserie erschüttert, die 238 Menschen das Leben kostete. Im Land gilt weiter der Ausnahmezustand. Auf den Straßen und an Touristenattraktionen patrouillieren schwer bewaffnete Soldaten.

Quelle: bdk/vni/AFP/dpa

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