Nach Angriff in Krankenhaus Mann nimmt mehrere Geiseln in Postamt in Japan
31.10.2023, 14:58 Uhr Artikel anhören
Die Polizei hat den Bereich großräumig abgesperrt.
(Foto: AP)
Bewaffnete Polizisten umstellen ein Postamt in der zentraljapanischen Stadt Warabi in der Nähe von Tokio. Dort hält ein Mann mindestens zwei Menschen in seiner Gewalt. Zuvor gab es schon einen Vorfall in einem Krankenhaus.
Ein mutmaßlich bewaffneter Mann hat in einem Postamt in Japan Geiseln genommen. Der offenbar mit einer Schusswaffe bewaffnete Mann habe sich mit mehreren Geiseln in dem Gebäude verschanzt, erklärte die Stadtverwaltung von Warabi in der Nähe von Tokio. Zuvor waren bei einer mutmaßlichen Schießerei in einem nahegelegenen Krankenhaus zwei Menschen verletzt worden. Medienberichten zufolge soll es sich bei den Verletzten um einen Arzt und einen älteren Patienten handeln. Es wird davon ausgegangen, dass ihre Verletzungen nicht lebensbedrohlich sind.
Die Polizei rief Anwohner auf, die Umgebung des Postamtes zu verlassen. Polizisten mit Schutzschilden umstellten das Gebäude, Rettungswagen standen bereit. Busse wurden in das Viertel geschickt, um Kinder aus einer nahegelegenen Schule nach Hause zu bringen. Fernsehbilder zeigten den Geiselnehmer in dem Postamt, der offenbar ein Gewehr an einem Gurt um den Nacken trug.
Der Fernsehsender NTV berichtete, Polizeibeamte hätten telefonischen Kontakt zu dem Geiselnehmer. In dem Gebäude befanden sich demnach mindestens zwei Frauen in den Zwanzigern und Dreißigern. Die Tageszeitung "Yomiuri" berichtete über Gerüchte, wonach der Geiselnehmer Kerosin bei sich trug.
Schießereien eher selten
Vor der Geiselnahme waren in einem Krankenhaus in der nahegelegenen Stadt Toda zwei Menschen verletzt worden, nachdem offenbar von der Straße aus Schüsse auf die Klinik abgegeben worden waren. Berichten zufolge flüchtete ein Verdächtiger auf einem Motorrad. Japanische Medien berichteten unter Berufung auf ungenannte Polizeiquellen, dass der Geiselnehmer im Postamt auch der Verdächtige der Schießerei im Krankenhaus sei.
Schießereien sind in Japan selten. Das Land hat strenge Regeln für den Waffenbesitz und erlaubt Zivilisten nur den Besitz von Jagdgewehren und Luftgewehren. Die Eigentümer müssen sich einer strengen Untersuchung und Tests zur psychischen Gesundheit unterziehen.
Quelle: ntv.de, sba/AFP