Messerangriff am Russell Square Mann sticht in London auf Passanten ein
04.08.2016, 05:46 Uhr
Bei einer Messerattacke in London stirbt eine Frau. Mehrere Menschen werden verletzt. Die Polizei hebt die psychische Verfassung des Täters hervor, doch auch in Richtung Terrorismus wird ermittelt.
Als Reaktion auf eine Messerattacke mit einer Toten und fünf Verletzten in London hat Bürgermeister Sadiq Khan zu "Ruhe und Wachsamkeit" aufgerufen. Ein 19-Jähriger war am Mittwochabend am Russell Square nahe des Britischen Museums mit einem Messer auf mehrere Menschen losgegangen, eine Frau wurde dabei getötet. Zwei weitere Frauen und drei Männer wurden verletzt.
Der Täter konnte von der Polizei überwältigt und festgenommen werden. Wie die Polizei mitteilte, gibt es Anzeichen dafür, dass der junge Mann psychisch krank ist. Ein terroristisches Motiv wollten die Behörden dennoch nicht ausschließen.
"Ich rufe alle Londoner dazu auf, ruhig und wachsam zu bleiben. Bitte berichten Sie alles Verdächtige der Polizei", sagte Londons Bürgermeister. Anrufer hatten der Polizei gegen 22.30 Uhr von einem Mann berichtet, der am Russell Square mit einem Messer auf Menschen einstach. Wenige Minuten später konnten bewaffnete Einsatzkräfte den Angreifer mithilfe eines Elektroschockers überwältigen. Der Mann wurde festgenommen und in ein Krankenhaus gebracht.
Erhöhte Polizeipräsenz in London
Eine Frau, die zwischen sechzig und siebzig Jahre alt gewesen sein soll, starb noch am Tatort. Zwei weitere Frauen und drei Männer erlitten "diverse Verletzungen", wie die Polizei mitteilte. Über den Zustand der Verletzten war zunächst nichts bekannt.
Auch das Motiv des Angreifers ist noch unklar. Erste Indizien deuten aber darauf hin, dass der "psychische Zustand" des Täters "eine große Bedeutung in dem Fall" habe, heißt es vonseiten der Polizei. Dennoch werde in alle Richtungen ermittelt. "Natürlich sollten wir zu diesem Zeitpunkt unvoreingenommen sein, was das Motiv betrifft, und daher bleibt Terrorismus ein Ermittlungsstrang", sagte ein Polizeisprecher.
Die Sicherheitsmaßnahmen in London wurden vorsorglich erhöht. Erst am Mittwoch hatte Scotland Yard mitgeteilt, dass die Präsenz bewaffneter Polizeibeamter in der britischen Hauptstadt angesichts der aktuellen terroristischen Bedrohung verstärkt werden soll. Noch am Sonntag hatte Londons Polizeichef Bernard Hogan-Howe vor Terroranschlägen in der Metropole gewarnt. Die Frage sei nicht, ob es einen solchen Anschlag geben werde, sondern wann er sich ereigne, hatte Hogan-Howe geagt. "Als Verantwortlicher für die Abwehr einer solchen Attacke würde ich gerne beruhigen. Aber ich fürchte, ich kann das nicht tun."
Quelle: ntv.de, asc/bad/dpa/AFP