Ermittler sehen keinen Terror Mann wirft Granate in Bar in Grenoble - zwölf Verletzte
13.02.2025, 08:59 Uhr Artikel anhören
Zu dem Zeitpunkt der Tat befanden sich viele Menschen in der Bar.
(Foto: dpa)
Im Grenobler Problemviertel Village Olympique betritt gegen 20 Uhr ein Mann eine Bar. Ohne Worte wirft er eine Granate in den Raum und flieht. Bei der Detonation werden zwölf Menschen verletzt. Das Motiv ist noch unklar, Terrorismus sieht die Polizei jedoch nicht.
Bei der Explosion einer Granate in einer Bar im Südosten Frankreichs sind mindestens zwölf Menschen verletzt worden, zwei von ihnen schwer. Dem Staatsanwalt zufolge ereignete sich die Explosion kurz nach 20 Uhr im von den Behörden als Problemviertel eingestuften Stadtteil Village Olympique, dem ehemaligen Olympischen Dorf der Stadt. Der Angreifer habe die Bar betreten und die Granate geworfen, "offenbar ohne ein Wort zu sagen", führte Staatsanwalt François Touret-de-Courcy aus. Anschließend sei er vom Tatort geflohen. Zu dem Zeitpunkt der Tat hielten sich demnach viele Gäste in der Bar auf.
Das Motiv des Angreifers sei derzeit noch unklar, sagte der Staatsanwalt weiter. Es werde aber in alle Richtungen ermittelt. Einen terroristischen Hintergrund schließen die Behörden demnach bislang aber aus, dafür gebe es "keine Anhaltspunkte", sagte Touret-de-Courcy. Stattdessen verortete er die Tat im kriminellen Milieu. Diese "extreme Gewalttat" stehe "möglicherweise im Zusammenhang mit einer Abrechnung" im Drogenmilieu, sagte er.
In der Bar treffen sich Einheimische zum Fußballschauen
Der Verdächtige war ersten Informationen zufolge zudem mit einem Sturmgewehr des Typs Kalaschnikow bewaffnet. Es sei aber noch unklar, ob er diese Waffe ebenfalls eingesetzt habe. Am späten Abend waren vor Ort zahlreiche Rettungskräfte im Einsatz. Zum Zustand der Verletzten sagte der Staatsanwalt, ihr Zustand sei "nicht unbedingt" lebensbedrohlich.
Bürgermeister Éric Piolle verurteilte die Tat im Onlinedienst X "aufs Schärfste". Er bezeichnete sie als "kriminellen Akt außergewöhnlicher Gewalt". Die Vize-Bürgermeisterin Chloé Pantel sagte, die Bar sei "ein Ort, an dem sich Einheimische und Menschen von außerhalb des Viertels treffen, vor allem, um Fußballspiele anzuschauen".
Quelle: ntv.de, jog/AFP