Panorama

Gefährlicher und brutaler Täter Marcel H. gesteht beide Morde

Beamte der Spurensicherung in Herne.

Beamte der Spurensicherung in Herne.

(Foto: dpa)

Marcel H. legt während seiner Befragung ein umfassendes Mordgeständnis ab. Demnach tötete er den neun Jahre alte Jaden mit 52 Messerstichen und den 22-jährigen Bekannten mit 68 Messerstichen. Wenn H. die Wahrheit sagt, sind die Motive des Verbrechens völlig bizarr.

Der mutmaßliche Kindermörder von Herne hat aus Mordlust und heimtückisch gehandelt. Das sagte der zuständige Staatsanwalt Danyal Maibaum in Dortmund. Marcel H. legte bei seiner Vernehmung ein umfassendes Geständnis ab. Demnach tötete er den neunjährigen Jaden mit 52 Messerstichen. Bei dem zweiten Toten handelt es sich um einen 22-Jährigen. Er sei mit 68 Messerstichen und durch Gewalteinwirkung am Hals getötet worden, sagte Maibaum.

Wie Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange mitteilt, handelt es sich bei dem Täter um einen "in vielerlei Hinsicht ungewöhnlichen, gefährlichen und brutalen Täter". In den Vernehmungen verhalte sich H. "eiskalt" und diktiere den Kollegen". Der 19-Jährige sei emotionslos.

Sein zweites Opfer kannte H. den Angaben zufolge aus der Schule und durch gemeinsame Computerspiele. H. habe bei dem jungen Mann nach dem Mord an dem Kind unter einem Vorwand Unterschlupf gesucht. Am nächsten Vormittag habe der 22-Jährige aber Marcel H. damit konfrontiert, dass er wegen Mordes gesucht werde. Er habe deshalb angekündigt, zur Polizei zu gehen. Daraufhin habe H. den Mann getötet.

Bei seiner Vernehmung gab H. den Ermittlern zufolge weiter an, dass er sich ursprünglich selbst das Leben nehmen wollte. Erst als dies zweimal scheiterte, habe er sich entschlossen, einen Mord zu begehen, um ins Gefängnis zu kommen.

Der Tatverdächtige behaupte, nur in der Wohnung des Opfers Bilder des Opfers gefertigt zu haben. Wer Bilder, die der Tatverdächtige gemacht habe, ins Internet eingestellt habe, sei bisher noch nicht klar. H.selbst behaupte, er sei es nicht gewesen, sagte der Leiter der Mordkommission Bochum. Die Ermittler seien jedoch nicht sicher, wie glaubwürdig das sei. Weitere frühere Tötungsdelikte schließt die Polizei derzeit aus.

Ablehnung von der Bundeswehr

Der 19-Jährige sei nach seinen Aussagen in der Vernehmung nicht nur von gescheiterten Bewerbungen unter anderem als Zeitsoldat bei der Bundeswehr frustriert gewesen. Der 19-Jährige sei zudem dabei gewesen, mit den Eltern in eine Nachbarstadt Hernes umzuziehen. In dem Zusammenhang habe er befürchtet, den Zugang zum Internet zu verlieren. Die "Unmöglichkeit, keine Computerspiele im Internet mehr spielen zu können", habe ihn zu Suizidgedanken getrieben. Zwei Versuche einer Selbsttötung seien am Montag gescheitert, da habe er beschlossen, noch am selben Abend einen Mord zu begehen - und bei den Nachbarn geklingelt. Er und der kleine Jaden seien "langjährig bekannt" gewesen.

Nach dem ersten Mord lief der 19-Jährige zuerst in ein Waldstück und dann zu seinem Bekannten. Nach der zweiten Tat habe der Verdächtige nach Angaben der Polizei die Wohnung des 22-Jährigen wegen der Fahndung zunächst nicht verlassen. Zwei Tage habe er mit der Leiche des zweiten Opfers verbracht, bevor er sich am Donnerstagabend stellte. Warum er sich gestellt habe? Der Mann habe offensichtlich keine Alternative mehr gesehen, als sich das Leben zu nehmen oder sich zu stellen, so Maibaum. Ob H. schuldfähig ist, ist unklar. Der Verdächtige erinnere sich aber sehr detailliert an die Taten.

Quelle: ntv.de, dsi

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