Kran rettet teuren Spezial-LKW Marode A66-Brücke wird in Kürze gesprengt
06.10.2021, 18:27 Uhr
Der LKW sollte eigentlich die Brücke prüfen und war nun selbst von der Sprengung bedroht.
(Foto: imago images/Jan Huebner)
Die A66 zwischen Wiesbaden und Frankfurt ist seit Monaten unterbrochen, weil die Salzbachtalbrücke einsturzgefährdet und deshalb gesperrt ist. Immerhin der Termin für die Sprengung steht jetzt fest, am 6. November soll es so weit sein. Davor musste noch ein Lastwagen heruntergehoben werden.
Die seit Monaten gesperrte Salzbachtalbrücke der Autobahn 66 bei Wiesbaden soll am 6. November gesprengt werden. Das teilten die Stadt Wiesbaden und die Autobahngesellschaft des Bundes mit. Der blockierte Abschnitt beeinträchtigt den Verkehr im westlichen Rhein-Main-Gebiet erheblich. An der maroden Brücke hatte sich Mitte Juni der Überbau an einem Pfeiler abgesenkt, Betonbrocken waren herabgefallen.
Die wichtige A66 zwischen Wiesbaden und Frankfurt ist seitdem an der Stelle unterbrochen. Auch unter der Brücke darf kein Zug- oder Straßenverkehr rollen. Der Hauptbahnhof Wiesbaden ist daher weitgehend vom Bahnverkehr abgeschnitten. Den Angaben zufolge soll zunächst der südliche Brückenteil gesprengt werden und nur wenige Sekunden später die Nordbrücke. Den geplanten Termin könne nur noch schlechtes Wetter wie Starkregen oder Nebel zunichtemachen, teilte die Autobahn GmbH mit.
Nach der Sprengung soll zügig mit dem Neubau - zunächst der Südbrücke - begonnen werden, wie der Direktor der Niederlassung West der Autobahn GmbH Ulrich Neuroth ankündigte. Allerdings werde die Lücke der A66 mindestens noch das gesamte Jahr 2022 bestehen bleiben. Am Sprengtag soll das Gebiet in einem Radius von 250 Metern gesperrt werden. Davon betroffen ist unter anderem ein Friedhof, einige Wohnhäuser, Schrebergärten und ein Tierheim, wie der Sprengmeister erläuterte.
Wie viele Brücken in Deutschland wurde die Salzbachtalbrücke in den 60er Jahren erbaut. Seit damals stieg die Verkehrsstärke von etwa 20.000 Fahrzeugen am Tag auf bis zu 90.000. Erst wenige Tage vor der kurzfristigen Sperrung war ein rund 700.000 Euro teurer Spezial-LKW auf die Brücke gefahren, um den Zustand des Bauwerks zu prüfen. Zunächst war befürchtet worden, das gerade erst in Dienst genommene Fahrzeug würde ebenfalls der Sprengung zum Opfer fallen, da es aus Sicherheitsgründen nicht mehr bewegt werden durfte. Nach statischen Berechnungen und der Entwicklung eines Konzeptes gab es dann aber im September grünes Licht, den LKW mit einem Spezialkran von der Brücke zu heben.
Quelle: ntv.de, tsi/dpa