2000 NeuansteckungenMehr als 45.000 Corona-Infizierte in Deutschland

Die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus Infizierten ist in den letzten 24 Stunden erneut stark angestiegen. Trauriger Spitzenreiter ist weiterhin Nordrhein-Westfalen. Dennoch gehen Experten offenbar davon aus, dass noch keine italienischen Verhältnisse zu befürchten sind.
Die Fallzahlen steigen weiter an: Aktuell haben sich in Deutschland insgesamt bereits 45.015 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, wie aus den von ntv.de ermittelten Daten der Behörden und Ministerien in den Ländern hervorgeht. Experten des Robert-Koch-Instituts (RKI) gehen davon aus, dass davon "mindestens" 5600 Menschen ihre Infektion bereits überstanden haben.
Eine Abschwächung der Ansteckungswelle ist noch nicht in Sicht: Im Vergleich zum Vorabend stieg die Gesamtzahl aller bislang bekannten Coronavirus-Infektionen damit um mehr als 1800 Fälle an. Die Zahl der gemeldeten Todesfälle erhöhte sich um 9 auf 274.
Allein in Nordrhein-Westfalen zählte das Gesundheitsministerium am Freitagmorgen 11.523 bestätigte Infektionen und damit 1056 Fälle mehr als am Vortag zur gleichen Zeit. Der Anstieg verläuft dort weitgehend konstant: Von Mittwochmorgen bis Donnerstagmorgen hatte sich die Zahl der Infizierten dort bereits um 1046 erhöht. Die Zahl der Todesfälle in NRW stieg in den letzten 24 Stunden um 10 auf 85.
DatawrapperIm besonders betroffenen Kreis Heinsberg waren nach Angaben des Ministeriums am Freitag insgesamt 1150 Menschen infiziert und damit 60 mehr als am Vortag. Die Zahl der Toten in dieser Region stieg um 2 auf 29. Direkt hinter Nordrhein-Westfalen liegt Bayern mit 9481 Infizierten und 55 Todesfällen, gefolgt von Baden-Württemberg mit 8441 Corona-Infizierten und sogar 76 Toten bislang.
"Sicherheitsmaßnahmen einhalten"
Trotz der weiterhin steigenden Ansteckungszahlen drohen aus Sicht des Präsidenten der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, bei uns derzeit noch keine Verhältnisse wie in Italien. Dort haben sich bislang mehr als 80.000 Menschen infiziert, laut Behörden starben dort bereits 8000 Einwohner an Covid-19.
"Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir es zumindest für die nächsten zwei Wochen schaffen werden, italienische Verhältnisse zu vermeiden", sagte Gaß im "Morgenmagazin" von ARD und ZDF. Dafür müssten allerdings die angeordneten Ausgangsbeschränkungen und Sicherheitsmaßnahmen eingehalten werden, so Gaß weiter. Dann könne seiner Einschätzung nach die Erkrankungskurve "Anfang, Mitte nächster Woche" abflachen.
DatawrapperUnterdessen wird an Impfstoffen und Medikamenten für Covid-19-Erkrankungen geforscht. Zudem soll herausgefunden werden, wer bereits immun gegen das Coronavirus ist. Wie der "Spiegel" berichtet, ist dazu derzeit eine große Studie in Vorbereitung. Das bislang noch nicht endgültig bewilligte Projekt werde geleitet vom Epidemiologen Gérard Krause vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig und entstehe in Zusammenarbeit mit dem Robert-Koch-Institut und der Berliner Charité.
Ab April sollen demnach 100.000 Probanden auf Antikörper gegen Covid-19-Erreger untersucht werden. So wollen die Forscher herausfinden, wie weit sich Sars-CoV-2 in Deutschland bereits verbreitet hat, und ob es tatsächlich eine umfangreichere Dunkelziffer gibt. Die Ergebnisse der Studie sollen dann auch dazu beitragen, besser entscheiden zu können, wann Schulen wieder geöffnet und Großveranstaltungen durchgeführt werden können.