Panorama

Landesweiter Stromausfall Menschen auf Kuba sitzen im Dunkeln

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Anwohner laden ihre Geräte an den wenigen funktionierenden Stromquellen.

Anwohner laden ihre Geräte an den wenigen funktionierenden Stromquellen.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Die veraltete Infrastruktur Kubas führt des Öfteren zu Stromausfällen. Jetzt stehen die Kubaner wieder einmal ohne Strom da. Darin liegt eine große Gefahr vor allem für lebenswichtige Einrichtungen wie Krankenhäuser.

Millionen Menschen auf Kuba sind den zweiten Tag in Folge ohne Strom. Am Morgen (Ortszseit) kam die Stabilisierung des veralteten Stromnetzes in dem sozialistischen Karibikstaat nach Angaben des staatlichen Versorgers UNE nur langsam voran. Landesweit stehen bislang rund 970 Megawatt wieder zur Verfügung, weniger als ein Drittel des normalen Strombedarfs zu Spitzenzeiten, wie das Elektrizitätsunternehmen mitteilte. In der Hauptstadt Havanna waren erst 19 Prozent der Anschlüsse wieder mit Strom versorgt.

Der Stromausfall war am Freitagabend durch eine Panne an einem Umspannwerk ausgelöst worden. Es ist der vierte landesweite Blackout binnen fünf Monaten auf der Insel mit rund zehn Millionen Einwohnern. Die Menschen laden ihre Handys auf der Straße, wenn sie Steckdosen mit Strom finden, und suchen nach Eis, damit die Lebensmittel nicht verderben, wie das Nachrichtenportal "14 y medio" berichtete. Stromausfälle gehören zum Alltag. Die Regierung führt die Krise auf das seit mehr als 60 Jahren bestehende Handelsembargo der USA zurück, das unter anderem Öllieferungen aus dem Ausland erschwert.

Stromausfall seit zwei Tagen

Stunden nach dem Ausfall am Samstagmorgen (Ortszeit) hatten nur wenige lebenswichtige Einrichtungen wie Krankenhäuser sowie Hotels, die eigene Generatoren einsetzen, wieder Elektrizität.

In verschiedenen Provinzen der Karibikinsel seien Notfallsysteme in Betrieb, schrieb Präsident Miguel Díaz-Canel auf der Plattform X. Die rund zehn Millionen Einwohner der Insel haben aber weiterhin keinen Strom. Derzeit werden nach Regierungsangaben rund 200 Megawatt Strom erzeugt. Zu Spitzenzeiten liegt der normale Strombedarf auf Kuba bei mindestens 3000 Megawatt.

Schon Ende vergangenen Jahres war es auf der Insel zu drei inselweiten Blackouts binnen weniger als zwei Monaten gekommen. Große Teile der veralteten Infrastruktur in dem sozialistischen Inselstaat sind in schlechtem Zustand. Immer wieder gehen deshalb Kraftwerke vom Netz und müssen notdürftig repariert werden. Der staatliche Versorger UNE kann nur etwa die Hälfte des landesweit benötigten Stroms erzeugen. Deshalb sind Teile der Bevölkerung auch in Normalzeiten immer wieder stundenlang ohne Strom.

Quelle: ntv.de, raf/dpa

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