"Ein innerer Drang" Messerangreifer in Unterfranken suchte Opfer gezielt aus
02.07.2025, 15:59 Uhr Artikel anhören
Polizeibeamte führen den Täter in das Gerichtsgebäude in Schweinfurt.
(Foto: dpa)
In Unterfranken sticht ein 21-Jähriger auf mehrere seiner Kollegen ein, eine Frau erliegt ihren Verletzungen. Inzwischen ist er in einer geschlossenen Psychiatrie untergebracht. Im Verhör räumt der junge Mann den Angriff ein - und gibt eine Erklärung dafür ab.
Der Messerangreifer von Mellrichstadt hat nach eigenen Worten aus einem inneren Drang heraus gehandelt und sich sein Opfer bewusst ausgesucht. Er habe dies bei seiner polizeilichen Vernehmung mit einer psychischen Erkrankung begründet, sagte Oberstaatsanwalt Markus Küstner in Schweinfurt. Zudem will der junge Mann am Tattag und am Tag zuvor Drogen konsumiert haben.
Der 21-Jährige habe die Tat bei seiner polizeilichen Vernehmung eingeräumt und gesagt, "dass er das Klappmesser in der Hand hatte, in das Büro durch die Tür eintrat und dann zielgerichtet auf das weibliche Opfer eingestochen hat", sagte Küstner. Dies sei heimtückisch gewesen, daher werde dem Deutschen Mord vorgeworfen.
Die Attacke erfolgte im Gebäude seines Arbeitgebers, dem Stromversorger Überlandwerk Rhön. Der Täter verletzte zudem zwei Kollegen schwer. "Die beiden Männer wollte er nicht töten", gab Küstner die Aussage des gebürtigen Thüringers wieder. "Die wollten ihn von der Tatbegehung abhalten" und seien dabei von dem Industriemechaniker verletzt worden.
Der Mann, der zuletzt in Meiningen, etwa 20 Kilometer von Mellrichstadt entfernt wohnte, war kurz nach der Tat am Dienstag festgenommen worden. Am Mittwoch ließ ihn ein Ermittlungsrichter vom Amtsgericht Schweinfurt in eine geschlossene Psychiatrie einweisen. Ermittelt wird wegen Verdachts auf Mord, wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung.
Quelle: ntv.de, lar/dpa