Panorama

Große Lawinengefahr in den Alpen Meteorologen warnen vor Hochwasser

Auch die Ihme in Hannover ist am frühen Morgen schon über die Ufer getreten.

Auch die Ihme in Hannover ist am frühen Morgen schon über die Ufer getreten.

(Foto: dpa)

Für Orkanböen geben Meteorologen nach dem Abflachen von Sturmtief "Burglind" zwar Entwarnung. Doch Regenfälle, Schneefall und Tauwetter sorgen schon für die nächsten Probleme. In Köln und in den Alpen spitzt sich die Lage zu.

Nach Sturmtief "Burglind" hat sich die Lage in Deutschland wieder entspannt, nur vereinzelt meldete die Polizei in der Nacht noch umgeknickte Bäume, die Straßen versperrten. Dafür rechnen die Fachleute weiterhin mit Hochwasser und steigenden Wasserständen am Niederrhein. Am Pegel Ruhrort wird dem Hochwassermeldezentrum Rhein zufolge an diesem Donnerstag die Meldehöhe von acht Metern überschritten. Der Wasserstand soll dort bis Freitagmittag noch weiter ansteigen und sich dabei der Marke von neun Metern annähern. Auch an den anderen Pegeln entlang des Flusses wird demnach das Wasser weiter steigen.

In Köln spitzt sich die Lage für die Schifffahrt und für Anwohner weiter zu. Dort ist bereits seit Mittwoch der Verkehr auf dem Wasser eingeschränkt. Auf der 50 Kilometer langen Strecke zwischen Mondorf und Dormagen müssen Schiffe ihre Geschwindigkeit drosseln und immer per Funk für Anweisungen erreichbar sein. Im Laufe des Donnerstags wird der Wasserstand Vorhersagen zufolge wohl bei über sieben Metern liegen, und könnte bis Freitagmittag bis auf über 7,50 Meter steigen. Auch viele kleinere Flüsse können in den nächsten Tagen über die Ufer treten.

Auf der Mosel ist die Schifffahrt wegen des Hochwassers komplett eingestellt worden. Die Stauhaltungen Koblenz und Lehmen seien in der vergangenen Nacht geschlossen worden, sagte der stellvertretende Leiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Koblenz. Der Leiter des Schiffahrtsbüros Trier, Klaus Kürten, geht davon aus, dass die Schifffahrt noch weiter gesperrt bleibt. "Ein bis zwei Tage wird das noch dauern", sagte er. Zwar sinke der Pegelstand in Trier derzeit leicht, werde aber laut Vorhersage erneut steigen.

Das turbulente Wetter hat auch in den Alpen seine Spuren hinterlassen. Schnee, Regen und die ansteigenden Temperaturen einerseits und der Sturm mit Orkanböen andererseits haben laut n-tv-Meteorologe Björn Alexander entlang des Alpenhauptkammes von der Schweiz bis nach Österreich für eine extrem angespannte Lawinensituation gesorgt. Verbreitet herrscht derzeit Lawinenwarnstufe 3 bis 4 von 5. Das entspricht einer erheblichen bis großen Lawinengefahr.

Weil auch am Donnerstag in den Lagen oberhalb von rund 2000 Metern zum Teil über 50 Zentimeter Neuschnee und darunter zum Teil kräftiger Regen nachkommen, bleibt die Situation weiterhin sehr heikel - denn Lawinen können auch ohne Fremdeinwirkung, beispielsweise durch Skifahrer, spontan abgehen. Erst im Laufe des Wochenendes wird eine allmähliche Entspannung erwartet.

Quelle: ntv.de, ftü/dpa

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