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Neubau in Hamburg geplant Millionen-Toilette wird nach drei Monaten zugeschüttet

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"Hamburgs teuerstes Klo wird zugeschüttet!", kritisiert der Steuerzahlerbund.

"Hamburgs teuerstes Klo wird zugeschüttet!", kritisiert der Steuerzahlerbund.

(Foto: picture alliance/dpa)

In Hamburg wird eine öffentliche Toilette für zwei Millionen Euro saniert. Nach drei Monaten tritt ein Wasserschaden auf. Das stille Örtchen wird gesperrt und erneut saniert - zumindest eine Zeit lang: Jetzt werden die Arbeiten beendet und das WC geschlossen.

Nach viel Wirbel um die teure unterirdische Toilette an der Einkaufsmeile Mönckebergstraße ist eine Entscheidung gefallen: Sie wird zugeschüttet. "Die Bauarbeiten an der unterirdischen Toilettenanlage am Gerhart-Hauptmann-Platz werden nicht fortgeführt", teilten Umweltbehörde und Stadtreinigung mit. "Wesentliche Gründe sind erhebliche Anforderungen an die Baulogistik sowie widrige Umstände im gesamten Baufeld."

Daher soll den Angaben zufolge der bereits entkernte unterirdische Bereich kurzfristig verfüllt und - etwa für den Weihnachtsmarkt - wieder zur Verfügung stehen. Langfristig solle eine oberirdische "Toilette für alle" realisiert werden.

"Hamburgs teuerstes Klo wird zugeschüttet!", kritisierte der Steuerzahlerbund in der Hansestadt. "Dieser Senat schafft es nicht einmal, eine öffentliche Toilette funktionsfähig zu halten." Es müsse aufgeklärt werden, wie dieses Projekt derart gegen die Wand gefahren werden habe können.

Die Toilette vom Gerhart-Hauptmann-Platz hatte es bereits 2024 ins Schwarzbuch geschafft. Darin dokumentiert der Bund der Steuerzahler jedes Jahr aus seiner Sicht bundesweit Fälle von Steuergeldverschwendung. Der Steuerzahlerbund monierte damals, Hamburg habe die unterirdische öffentliche Toilette ein gutes Jahr lang für rund zwei Millionen Euro sanieren lassen. Doch nach nur rund drei Monaten Betrieb habe die Toilette Anfang 2024 wegen eines Wasserschadens gesperrt werden müssen.

"Es wurde im Nachhinein festgestellt, dass die Bauausführung von der beauftragten Firma nicht fachgerecht durchgeführt wurde, sodass die Stadtreinigung Hamburg jetzt Regressansprüche prüft", teilten Stadtreinigung und Umweltbehörde nun mit.

Quelle: ntv.de, mpa/dpa

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