Modellrechnung zeigt neuen Weg Millionen schnellere Impfungen möglich
26.02.2021, 18:57 Uhr
Bis Ostern könnten mehr als zwei Millionen zusätzliche Erstimpfungen gespritzt werden.
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Die Impfstoffe sind entwickelt, doch trotzdem geht die Terminvergabe in den Impfzentren nur langsam voran. Nun zeigt eine Studie: Millionen Menschen könnten viel schneller gegen Corona geimpft werden - wenn Ärzte die Impfdosen nicht zurückhalten würden.
Millionen Bürger könnten deutlich schneller gegen Corona geimpft werden, wenn die zulässigen Intervalle zwischen Erst- und Zweitimpfung voll ausgeschöpft und keine Impfdosen mehr für Zweitimpfungen zurückgelegt werden. Dies zeigen neueste Modellrechnungen des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung.
Würde so verfahren, könnten bis Ostern mehr als zwei Millionen zusätzliche Erstimpfungen gespritzt werden. Und bis zum Beginn der Sommerferien in den ersten Ländern am 21. Juni könnten sogar mehr als 7,5 Millionen zusätzliche Erstimpfungen stattfinden. Laut dem Modell könnten dann 58 Prozent der Bevölkerung mindestens eine Impfung erhalten. Im Unterschied dazu würden beim aktuellen Impfregime nur etwa 47 Prozent diesen Schutz bis zum Sommer bekommen, hieß es.
In beiden Szenarien wurden nur die derzeit zugelassenen Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna sowie Astrazeneca berücksichtigt - und zwar nach den bislang avisierten Liefermengen. Dringend nötig sei zudem eine weitere Aufstockung der Impfkapazitäten, etwa durch Einbindung der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, sagte der Vorstandsvorsitzende Dominik von Stillfried. Dies werde noch dringender, wenn weitere Impfstoffe zugelassen werden - insbesondere der Hersteller Johnson & Johnson sowie Curevac.
Am Mittwoch hatte das Zentralinstitut vorgerechnet, dass 50.000 der bundesweit rund 75.000 Arztpraxen täglich jeweils 20 Impfstoffdosen verabreichen könnten. Das würde mit bis zu fünf Millionen Impfungen in der Woche zügig zur Immunisierung der Bevölkerung beitragen.
Quelle: ntv.de, can/dpa