Gruben-Unglück in der TürkeiMindestens 25 Bergleute tot, Dutzende verschüttet

Kurz vor Sonnenuntergang kommt es in einem Kohlebergwerk in der türkischen Hafenstadt Amasra zu einer verheerenden Explosion. 49 Kumpel sind in Stollen 300 Meter unter der Erde und tiefer eingeschlossen. Angeblich war den Behörden die Gefahr bekannt.
Bei einer schweren Explosion in einem Kohlebergwerk im Norden der Türkei sind mindestens 25 Menschen ums Leben gekommen. Das teilte das Gouverneursamt der Schwarzmeerprovinz Bartin in der Nacht mit. Sechs verletzte Bergleute seien zur Behandlung nach Istanbul geschickt worden. Man gehe davon aus, dass Dutzende weitere Bergleuten in der Mine im Bezirk Amasra am Schwarzen Meer unter der Erde eingeschlossen seien.
Mutmaßlich sei Grubengas etwa 300 Meter unter der Erdoberfläche explodiert, berichteten lokale Medien. Rund 150 Menschen seien an den Such- und Rettungsmaßnahmen beteiligt. Innenminister Süleyman Soylu sprach am späten Abend von 49 Kumpeln, die in zwei Stollen in 300 Metern und 350 Metern Tiefe eingeschlossen seien. 110 Menschen hätten sich zum Zeitpunkt der Explosion in dem Bergwerk aufgehalten. 36 Bergarbeiter wurden laut Gouverneursamt von der Unfallstelle in Sicherheit gebracht. Das Bergwerk liegt etwa 300 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Ankara.
Präsident Recep Tayyip Erdogan schrieb auf Twitter, er werde den Unglücksort am Samstag besuchen, um die Rettungsmaßnahmen zu "koordinieren". Eine Untersuchung des Vorfalls sei eingeleitet worden. Die größte Oppositionspartei, die sozialdemokratische CHP, teilte mit, die Behörden hätten einen Bericht des Rechnungshofs aus dem Jahr 2019 ignoriert, in dem vor der Gefahr einer Grubengasexplosion in dieser Mine gewarnt worden sei. In den vergangenen Jahren gab es schwere Minenunfälle in der Türkei, teils wegen mangelhafter Sicherheitsvorschriften. 2014 starben bei einer Explosion in einer Kohlenmine in der Provinz Manisa in der Ägäis-Region insgesamt 301 Menschen.