Zu wenige Schwimmwesten Mindestens fünf Menschen sterben bei Bootsunglück in Indonesien
21.07.2025, 09:58 Uhr Artikel anhören
Retter nähern sich dem Passagierschiff "KM Barcelona", das in den Gewässern vor der Insel Talise in Nordsulawesi in Brand geraten ist.
(Foto: picture alliance/dpa/BASARNAS)
Bei einem Feuer auf einer Fähre in Nordsulawesi sterben mindestens fünf Menschen. Hunderte Passagiere springen in Panik ins Meer, , mehrere werden noch immer vermisst. Das Unglück wirft erneut Fragen zur Sicherheit im Inselstaat auf.
In Indonesien hat sich zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen ein schweres Bootsunglück ereignet: Bei einem gewaltigen Feuer auf einer Fähre mit Hunderten Passagieren an Bord sind in der Provinz Nordsulawesi einer Mitteilung der Marine zufolge mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Die örtliche Such- und Rettungsagentur (Basarnas) sprach von drei Toten und zwei Vermissten.
Das Unglück ereignete sich am Sonntag aus noch ungeklärter Ursache. Auf im Internet verbreiteten Videos war zu sehen, wie Passagiere ins Meer sprangen, um dem Flammeninferno zu entkommen. Von der 67 Meter langen "KM Barcelona 5" stieg dichter Rauch auf. Über die Anzahl der Passagiere gab es in Medienberichten unterschiedliche Angaben. Die Zeitung "Kompas" sprach von mehr als 570 Menschen an Bord, die Nachrichtenseite "Detik" bezifferte die Zahl auf 280. Jedoch konnten offenbar die meisten von ihnen von herbeigeeilten Einsatzkräften und Fischerbooten gerettet werden.
Immer neue Unglücke auf See
Das Feuer sei in der Nähe der Insel Talisei ausgebrochen, während die Fähre in der Sulawesisee unterwegs von den Talaud-Inseln in die Provinzhauptstadt Manado war, sagte ein Sprecher des Katastrophenschutzes. An Bord brach daraufhin Panik aus. Passagiere seien hysterisch weinend im Meer treibend gesichtet worden. Die Zahl der Schwimmwesten habe dabei offenbar nicht für alle Menschen an Bord ausgereicht.
Erst in der vergangenen Woche hatten 18 Schiffbrüchige nach dem Kentern ihres Bootes vor den Mentawai-Inseln in der Provinz Westsumatra wie durch ein Wunder überlebt. Mehrere der Geretteten waren bis zu sechs Stunden im Meer geschwommen, um die nächstgelegene Insel zu erreichen. Anfang Juli war eine Fähre mit 65 Passagieren und Besatzungsmitgliedern an Bord zwischen Java und Bali gesunken. Nur knapp die Hälfte überlebte. Viele Opfer werden bis heute im Meer vermisst. Indonesien, ein Staat mit über 17.000 Inseln, ist stark auf den Fähr- und Bootsverkehr angewiesen. Immer wieder gibt es Bedenken hinsichtlich der Sicherheit auf See im größten Inselstaat der Welt.
Quelle: ntv.de, mbr/dpa