Panorama

Einsatzkräfte suchen VermisstenMinenunglück nach Erdbeben in Polen

29.01.2019, 20:37 Uhr
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2016 hatte in der Mine in Rudna schon einmal die Erde gebebt. Damals kamen acht Bergleute ums Leben. (Foto: dpa)

Ein Erdbeben erschüttert Europas größte Kupfermine. Zahlreiche Kumpel müssen aus den Schuttmassen gerettet und verletzt ins Krankenhaus gebracht werden. Rettungskräfte suchen noch nach weiteren verschütteten Bergmännern.

Ein Erdbeben der Stärke 4,6 hat in einem polnischen Kupferbergwerk mindestens sieben Arbeiter verletzt. Nach einem Bergmann wurde am Abend noch gesucht. Das teilte das Unternehmen KGHM Polska Miedz nach dem Erdstoß auf Twitter mit. Am Abend befreiten die Rettungskräfte zwei Menschen lebend aus dem Schutt, sagte der Direktor der Mine auf einer Pressekonferenz.

Das Beben in Polkowice nordwestlich von Breslau (Wroclaw) erreichte nach Messungen des Geoforschungszentrums (GFZ) in Potsdam eine Stärke von 4,6. Es entstand laut KGHM in einer Tiefe von 770 Metern. Zum Zeitpunkt des Bebens am Dienstagmittag waren nach Unternehmensangaben 32 Bergleute in der Mine. Mindestens sieben Arbeiter wurden mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.

Zunächst hatte eine Sprecherin der Firma davon gesprochen, dass 14 Bergleute vermisst würden, doch im Laufe des Nachmittags und des frühen Abends gelang es den Rettungskräften, die Arbeiter zu finden. Die verletzten Arbeiter im Krankenhaus sind der polnischen Presseagentur PAP zufolge nicht in Lebensgefahr.

2016 hatte in der gleichen Mine nahe dem niederschlesischen Lubin (Lüben) schon einmal die Erde gebebt. Damals kamen acht Bergleute ums Leben. Obwohl das Erdbeben 2016 mit einer Stärke von 3,4 schwächer war als das neuerliche Beben, waren damals weite Teile des Stollens eingestürzt.

In polnischen Bergwerksregionen kommt es immer wieder zu Erschütterungen. Oft sind sie auf mangelhafte Sicherung ausgebeuteter Minen zurückzuführen. Der Auslöser des aktuellen Bebens war zunächst unklar.

Quelle: mba/dpa

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