Panorama

Niederländische Unfallstatistik Mit Lachgas in den Tod gefahren

Lachgase ist seit Jahren eine beliebte Partydroge. Das Einatmen des vergleichsweise preiswerten Gases erzeugt einen kurzen euphorischen Rausch.

Lachgase ist seit Jahren eine beliebte Partydroge. Das Einatmen des vergleichsweise preiswerten Gases erzeugt einen kurzen euphorischen Rausch.

(Foto: picture alliance / ANP)

In den Niederlanden ist der Missbrauch von Lachgas am Steuer ein derartiges Problem, dass die Regierung plant, den Besitz des Schnüffelstoffs unter Strafe zu stellen. Laut Polizeistatistiken spielt Lachgaskonsum bei Hunderten Unfällen mit Dutzenden Toten eine Rolle.

Der Missbrauch von Lachgas hat in den Niederlanden zu Hunderten Unfällen geführt und viele Menschen das Leben gekostet. Allein in den ersten zehn Monaten dieses Jahres habe das zur Gruppe der Stickoxide gehörende Gas bei Verkehrsunfällen mit 21 Toten eine Rolle gespielt, berichtete der Sender NOS unter Berufung auf eine Polizeistatistik. Seit Anfang 2019 starben bei derartigen Unfällen demnach 63 Menschen. In diesem Jahr seien bislang rund 4000 Fälle von Lachgas am Steuer registriert worden.

Justizminister Ferd Grapperhaus sprach von einer "schockierenden" und "besorgniserregenden" Bilanz. Die Regierung plant, Lachgas im kommenden Jahr zur Liste von Drogen hinzuzufügen, deren Besitz strafbar ist. Bisher kann Lachgas legal erworben werden. Strafbar ist nur das Fahren unter dem Einfluss des Mittels.

Der Konsum von Lachgas als Freizeit- und Partydroge hat in den Niederlanden - ähnlich wie in anderen europäischen Ländern - vor allem unter jungen Leuten zugenommen. Das Einatmen des vergleichsweise preiswerten Gases erzeugt einen kurzen euphorischen Rausch und führt ähnlich wie Alkohol zu Kontrollverlust. In der Medizin wird Lachgas als Narkose- oder Schmerzmittel verwendet.

Unfall in der Stadt Helmond

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Erst im November war nach dem Tod dreier Jugendlicher bei einem Autounfall in der Stadt Helmond im Süden der Niederlande eine Flasche mit Lachgas am Unfallort gefunden worden. Der Wagen, in dem sie saßen, war frontal mit einem Krankenwagen zusammengestoßen.

Ein weiterer Junge war schwer verletzt worden. Auch die beiden Rettungssanitäter in dem Krankenwagen wurden bei dem Unfall verletzt, aber weniger schwer.

Quelle: ntv.de, mpe/dpa

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